Kreisfeuerwehrverband Heilbronn

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Sturm Gerda wütet über den Stadt- und Landkreis

Einsatz der Feuerwehren Heilbronn und LandkreiswehrenWindbruch am

Mit über 80 Stundenkilometern hat der Sturm „Gerda“ in der Nacht zum Dienstag im Stadt- und Landkreis Heilbronn zahlreiche Bäume gefällt, Straßen blockiert, Gegenstände durch die Gegend geweht und Polizei, Feuerwehr und Technisches Hilfswerk auf Trab gehalten. Ein Mann wurde bei einem Unfall verletzt.

„Spektakulär, aber nicht dramatisch“ nennt Heilbronns Feuerwehrsprecher Günter Baumann die Geschehnisse. Am heftigsten tobt der Wind zwischen 20 und 22 Uhr. In der Heilbronner Karlstraße fällt ein Baum auf ein Auto. Etliche andere Autos im Stadt- und Landkreis werden beschädigt.

Bauzäune lösen sich aus ihren Halterungen, Ziegel von den Dächern. In Ilsfeld, Untergruppenbach, Abstatt, Großbottwar und Umgebung fällt der Strom aus, weil Bäume in die Leitungen gestürzt sind.

Durch Netzumschaltungen versorgt die Süwag Energie AG die meisten Betroffenen nach rund einer Stunde wieder; zu einigen Ortsnetzstationen versperren umgestürzte Bäume mehrere Stunden die Zufahrt. Auch in Langenbrettach gehen die Lichter aus.

Eine große Werbetafel fällt auf die Heilbronner Neckartalstraße. Gelbe Säcke, trotz Sturm an Heilbronner Straßen gestellt, werden zu Verkehrshindernissen. Werner Hörtling von den Entsorgungsbetrieben: „Da hat uns Gerda was beschert.“

Wegen blockierter Fahrbahnen und Sturmbruchgefahr müssen Straßen gesperrt werden: Unter anderem zwischen Lampoldshausen und Widdern, Brackenheim und Stetten, Wüstenrot und Weihenbronn, im Heilbronner Jägerhauswald und rund um die Waldkreuzung zwischen Untergruppenbach und Talheim ist gefahrloses Fahren in dieser Nacht nicht mehr möglich. Die Polizei sperrt ab, die Feuerwehren sind die ganze Nacht beschäftigt, Bäume und Äste zu zersägen und beiseite zu räumen.

Gegen Morgen werden die meisten Straßen wieder freigegeben. Die Bahnstrecke zwischen Neudenau und Siglingen muss Montagnacht für über eine Stunde gesperrt werden: Ein Baum ist auf die Schienen gestürzt, ein Güterzug in den Baum gefahren.

Der Zug muss abgeschleppt werden. Die Feuerwehren in Heilbronn rücken zu 35 Sturmeinsätzen aus; im Landkreis werden 29 von 46 Feuerwehren alarmiert. Wegen des Windes ereignen sich zwei Verkehrsunfälle: Zwischen Lauffen und Ilsfeld bringt starker Seitenwind den Anhänger eines Ford zum Kippen.

Der Anhänger rutscht auf die Gegenspur und prallt gegen einen Opel. Auf der A 81 stürzt bei Möckmühl ein Sprinter samt Anhänger um, der 40-jährige Fahrer muss mit Kopfprellungen ins Krankenhaus.

Von Franziska Feinäugle (HSt)
14.01.2004