Auf der A 81, südlich von Abstatt, ist am Vormittag ein Silozug mit 25 Tonnen Roggenmehl verunglückt. Der Fahrer sagte, er habe einen Hustenanfall gehabt und sei dabei von der Fahrbahn abgekommen. Während sich die Zugmaschine beim Versuch gegenzulenken, auf der rechten Fahrspur drehte, schleuderte der Hänger zum Teil über die Leitplanke und drohte abzustürzen. Die Feuerwehr spricht von großem Glück, denn an der Unfallstelle überquert die A 81 die Kreisstraße 2086 zwischen Wüstenhausen und Auenstein. Wegen der Gefahr, dass der Hänger auf diese Straße kippen könnte und aufgrund des vielen Mehls, das aus dem zerborstenen Hänger fiel, wurde die Straße gesperrt. Auch die A 81 musste bis 17 Uhr mehrfach komplett gesperrt werden. Der Rückstau zog sich teilweise bis zum Weinsberger Kreuz.
Sieben Tonnen Mehl im Hänger
Vor der Bergung ab 16 Uhr musste der Hänger allerdings geleert werden, denn es waren noch „sieben Tonnen Mehl in dem Hänger", sagt Kreisbrandmeister Uwe Vogel - ungefähr die Hälfte der Ladung. Nachdem die Feuerwehr den Hänger mit einem Kran gesichtert hatte und die Absturzgefahr gebannt war, wollte man die Ware im Wert von geschätzt 7000 Euro retten. Der Versuch, das Mehl in einen Silozug einer Mühle aus der Region umzuladen, misslang allerdings. „Im Landkreis war kein Fahrzeug der großen Mühlen verfügbar", so Vogel. Auch Klaus Oettinger, Betreiber der gleichnamigen Mühle in Ilsfeld, musste passen, als er sich das Malheur vor Ort anschaute. „Ich kann mit meinem Fahrzeug nichts saugen, nur blasen."
Fahrer: „Es waren nur Sekunden"
Der Fahrer des Mehltransporters forderte darum am frühen Mittag bei seinem Arbeitgeber ein Ersatzfahrzeug an. Das Mehl wurde umgepumpt. Zum Unfallhergang sagte der 46-Jährige: „Ich habe so was wie einen Hustenanfall gehabt. Mir ist schwarz vor den Augen geworden. Dann bin ich ins Bankett gekommen, wollte das Steuer rüberreißen, habe aber keine Chance mehr gehabt." Über das Geschehene schüttelt er ungläubig den Kopf: „Man fragt sich immer, wie kann ein Unfall passieren? Jetzt weiß ich: so wir mir. Es waren nur Sekunden."
Die Höhe des Sachschadens könne man nur schätzen, sagt Kreisbrandmeister Vogel. Er dürfte aber in die Hunderttausende gehen. Die Feuerwehren Ilsfeld, Untergruppenbach sowie die Berufsfeuerwehr Heilbronn waren mit mehr als 40 Einsatzkräften vor Ort.
Einsatzdauer für die Rettungskräfte über 6,5 Stunden.
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