Die Freiwillige Feuerwehr Untergruppenbach hatte am Mittwochmorgen einen ungewöhnlichen Einsatz. Wir haben sechs junge Falken aus ihrem Nest gerettet, erzählt Harald Eggart, der Abteilungsleiter für Unterheinriet. Mit einer Feuerwehrleiter konnten die Einsatzkräfte alle sechs schreienden Jungfalken sicher auf den Boden holen, wo der Leiter der Bad-Friedrichshaller Greifvogelpflegestation, Helmut Weber, auf die zitternden, mit Flaum überzogenen Tiere wartete.Nötig wurde die Rettungsaktion, weil am Dienstag beide Eltern der Tiere tödlich verunglückten. Der männliche Falke ist mit einem Auto kollidiert, so haben Anwohner berichtet, und der Muttervogel wurde von Einwohnern tot in einer Regentonne gefunden. Die sechs Jungtiere haben an einem Tag beide Eltern verloren.
Auf der Pflegestation sollen die Vögel wieder aufgepäppelt werden. Fünf bis sechs Mal am Tag werden wir sie füttern müssen, so Weber. Höchste Zeit sei es gewesen, dass die unter Artenschutz stehenden Jungvögel aus ihrem Nest geholt wurden: Ohne Nahrung halten sie es maximal zwei Tage aus, weiß der Experte.
Ziel ist es, die Tiere wieder auszuwildern, erklärt Weber: Wir haben im Moment 129 verletzte Greifvögel bei uns. 80 Prozent der Tiere können wir erfolgreich in die Wildnis entlassen.