Einen vermutlich psychisch kranken 22-Jährigen konnten Polizeibeamte am
Montagabend in Flein überwältigen, nachdem sich dieser mit seinem
gehbehinderten Vater in das gemeinsam bewohnte Einfamilienhaus
eingeschlossen hatte. Der Mann konnte überwältigt und in eine psychiatrische
Klinik eingeliefert werden.
Gegen 18 Uhr wurde die Weinsberger Polizei von Verwandten der beiden Männer
alarmiert. Da der Sohn den 67 Jahre alten Vater im Haus offensichtlich mit
Küchenmessern bedrohte, wollten die Beamten ihn verbal beruhigen, was
misslang. Er drohte damit, den Vater und sich zu töten. Das Gebäude wurde
umstellt, ein Spezialeinsatzkommando wurde angefordert. Außerdem wurden die
Freiwillige Feuerwehr Flein und der Rettungsdienst verständigt.
Als die Polizeibeamten kurz nach 21 Uhr von außen beobachten konnten, dass
der 22-Jährige an mehreren Stellen im Haus Feuer legte, traten sie die Türe
ein. Den Vater unverletzt im Erdgeschoß zurücklassend, flüchtete der Sohn
ins Obergeschoß, wo er nach den Einsatzkräften ein Messer warf. Nach dem
Einsatz von Pfefferspray konnte er jedoch ohne weiteren Widerstand
unverletzt festgenommen werden. Er wurde in eine psychiatrische Klinik
eingeliefert. Da nicht ausgeschlossen wurde, dass er unter alkoholischer
Beeinflussung stand, wurde eine Blutprobe erhoben. Während die von dem
22-Jährigen in Brand gesetzte Kleidung in der Garderobe mit einem
Handlöscher durch Polizisten gelöscht wurde, kümmerte sich die Feuerwehr um
Brandnester im Wohnzimmer. Diese Brandnester entstanden durch glühende
Kohlen, die der Sohn auf dem Sofa verteilt hatte. Es entstand kein größerer
Schaden.
Im Einsatz waren 18 Beamte der Schutz- und Kriminalpolizei. Die Feuerwehr
Flein war mit einem Fahrzeug und sechs Mann im Einsatz. Außerdem waren zwei
Notärzte und drei Sanitäter am Tatort. Der 22-Jährige war bislang
polizeilich nicht in Erscheinung getreten. Sein Motiv oder der Auslöser für
die Tat ist bislang unbekannt. Die Kriminalpolizei ermittelt.
PD Heilbronn