Nach einem Wendemanöver, direkt am Stadtausgang von Möckmühl auf der L 1025, erlitt ein Sattelzug vermutlich einen technischen Defekt an der Bremsanlage.
Beim Versuch das Fahrzeug wieder flott zu machen, machte sich der LKW allerdings selbstständig und rutschte eine steile Böschung in Richtung Jagst hinab.
Der Fahrer befand sich nicht Führerhaus und wurde glücklicherweise auch nicht verletzt.
Nur durch den Umstand, dass sich die Abstellstützen des Aufliegers in den Asphalt des Gehwegs arbeiteten, rutschte der Sattelzug nicht komplett zur Jagst ab.
Die FF Möckmühl sicherte den Sattelzug mit Hilfe der Winde des Rüstwagens und forderte den Kranwagen der BF HN an.
Mit dem Kranwagen konnte der Auflieger hinten angehoben werden und mit der Winde des Rüstwagens wurde die Zugmaschine auf die Straße gezogen.
Zur besseren Aufnahme des mit Möbeln beladenen Aufliegers musste dieser allerdings nochmals abgesetzt werden, damit der weit ausgefahrene Ausleger des Krans weiter einfahren konnte.
Hierzu war ein zeitaufwändiges unterbauen und abstützen der drei Achsen des Aufliegers mit Rüsthölzern des Rüstwagens nötig.
Anschließend konnte der Kranwagen erneut nachsetzen und hob den Auflieger parallel zur Straße an. Danach wurde mit Hilfe des TLF und der Abschleppstange die Zugmaschine nach vorne weg gezogen, so dass der Kran den Auflieger auf der Straße absetzen konnte.
Die L 1025 war über die gesamte Bergungsaktion für ca. 3 Stunden komplett gesperrt.
Mit VRW und MTW wurde die Straßesperre in der Möckmühler Stadtmitte bzw. in Ruchsen durchgeführt.
Die Zusammenarbeit zwischen den Einsatzkräften der BF Heilbronn sowie den Möckmühler Einsatzkräften war sehr gut und vorbildlich und sorgte dadurch für ein schnelles und gutes Gelingen dieser Aktion.
Durch den vorliegenden Defekt an der Druckluftanlage konnte der LKW seine Fahrt nicht weiter fortsetzen und wurde in eine Werkstatt abgeschleppt.
Am Einsatz waren beteiligt:
1 Kranwagen der BF Heilbronn
1 ELW der BF Heilbronn
1 Polizeistreife des Reviers Neckarsulm
1 Polizeistreife des Postens Möckmühl
Bericht der HSt:
15 Tonnen Möbel beinahe Treibgut
Von Cordula Dürr
Glück im Unglück hatte ein polnischer Sattelschlepper am Freitag bei einem Wendemanöver auf der Landesstraße 1025. Am Ortsausgang von Möckmühl wäre er beinahe in die Jagst gerutscht.
Der 53 Jahre alte Fahrer aus Danzig hatte sich auf dem Weg nach Elztal-Dallau verfahren und versuchte an der Einfahrt zur Ruchsener Straße zu drehen. Da er zu stark eingeschlagen hatte, wurde der Druckluftschlauch abgeklemmt und damit die Bremse außer Kraft gesetzt. Dabei rutschte der zwölf Meter lange, mit 15 Tonnen Möbeln beladene Hänger die Böschung zur Jagst hinunter. Dem Fahrer ist nichts passiert, auch war kein weiteres Fahrzeug in den Unfall verwickelt.
Langwierig und kompliziert gestalteten sich allerdings die Bergungsarbeiten. Die Freiwillige Feuerwehr Möckmühl war mit 18 Mann und fünf Einsatzfahrzeugen sofort zur Stelle und verhinderte mit einer Seilwinde das weitere Abrutschen des Lasters. Von Heilbronn war die Berufsfeuerwehr mit vier Mann und einem Kranwagen vor Ort, um den 42 Tonner anzuheben und wieder auf die Straße zu bringen. Kein einfaches Unterfangen, denn der Koloss drohte mitsamt dem Führerhaus noch weiter in die Tiefe zu rutschen.
Schließlich gelang es, nachdem die Möckmühler Floriansjünger unter Aufwendung äußerster Kraftreserven an der rutschigen Hanglage diverse Abstützgeräte dem Hänger untergeschoben hatten, das Unglücksfahrzeug gleichzeitig zu heben und zu drehen. So wurde das Gefährt wieder auf die Straße gezogen. Gut vier Stunden musste die Durchfahrt zwischen Möckmühl und Ruchsen gesperrt bleiben. Trotz der kritischen Situation ließen sich die Feuerwehrleute unter der Einsatzleitung von Abteilungskommandant Uwe Thoma nicht aus der Ruhe bringen und bewältigten dieses Rettungsmanöver mit viel Bedacht um Umsicht. Nach Angaben von Polizeihauptkommissar Uwe Ullrich vom Revier Neckarsulm beträgt der Sachschaden 30 000 Euro.
Fotounterschrift HSt: Dieser Sattelschlepper aus Danzig rutschte bei einem Wendemanöver auf der Landesstraße 1025 am Ortsausgang von Möckmühl beinahe in die Jagst. Nur die umsichtige Arbeit der Feuerwehren aus Möckmühl und Heilbronn verhinderte Schlimmeres. (Foto: Cordula Dürr)