Ein noch nicht alltäglicher Einsatz gab es für die Feuerwehr Ellbachtal bei einem örtlichen Fahrradhändler. Dieser hatte bereits am Vortag einen auffällig erwärmten E-Bike-Akku erhalten. Der Händler separierte den Akku im Freien in einem Lagerbehältnis. Da am Folgetag immer noch eine entsprechende Wärme von der Batterie ausging, informierte er die Feuerwehr.
Mit einer Wärmebildkamera konnte die Wärmeentwicklung klar dargestellt werden. Weiteres Vorgehen und Handeln der Feuerwehr wurde mit dem Fachberater für Elektromobilität telefonisch abgestimmt. Der Akku wurde in einem vor Ort vorhandenen Sicherheitskoffer mit Ciruxx Kissen eingelagert. Zusätzlich ist der komplette Inhalt mit Pyrobubbles aufgefüllt worden. Um einen weiteren Verlaufstrend zu erhalten wurde eine erneute Messung am Nachmittag festgelegt. Die erneute Messung ergab noch höhere Temperaturen gegenüber der ersten Messung.
Der Akku konnte nicht mehr beim Händler verbleiben und sollte zeitnah der fachgerechten Entsorgung zugeführt werden. Dort wird der Akku in einer Explosionsgeschützen Transportbox bis zum Recycling aufbewahrt Bei einer Erwärmung findet in der Regel ein Zersetzungsprozess statt, der bis zur thermischen Zerstörung mit Rauch und Flammen führen kann. Ist dieser Prozess gestartet, kann er nicht mehr gestoppt werden. Der Transport beschädigter oder erhitzter Lihium-Ionen Akkus darf nur in einem entsprechenden Sicherheitskoffer erfolgen.
Der jüngst veröffentlichte Einsatzplan Elektromobilität vom Landratsamt Heilbronn / Kreisbrandmeister beschreibt den Umgang mit Hochvoltfahrzeugen und Lithium-Ionen-Akkus. Weiter sind Erreichbarkeiten der Fachberater beinhaltet. Diese sollte bei Einsätzen dieser Art immer informiert werden und die Fachberatung in die Entscheidungen und Maßnahmen einfließen. Die heutige Akkutechnologie erfordert erweitertes Wissen, das im Feuerwehralltag nicht vorhanden ist.