Am Montagmorgen wurde vom Regierungspräsidium Stuttgart ein Hochwasserzug aus dem Landkreis Heilbronn zur länderübergreifenden Hilfe im Kreis Ahrweiler in Rheinland-Pfalz angefordert. Das Landratsamt Heilbronn setzte daraufhin den Hochwasserzug aus Brackenheim und Güglingen in Marsch.
Zusammen mit weiteren Zügen aus Main-Tauber, Schwäbisch Hall und Heidenheim sowie einer Führungskomponente aus dem Ostalbkreis ging es von der Landesfeuerwehrschule in Bruchsal aus im geschlossenen Verband zum Sammelplatz am Nürburgring.
Vom Nürburgring aus wurde man für erste Aufgaben in der Nacht in die Bundesakademie für Bevölkerungsschutz und Zivile Verteidigung des BBK nach Bad Neuenahr-Ahrweiler verlegt, welches dem Verband daraufhin auch als Unterkunft diente.
Die erste Nacht wurde durchgearbeitet, um in abgeschnittenen Dörfern, die teilweise nur per Boot oder Hubschrauber zu erreichen sind, Satellitenantennen zu installieren. Diese dienen dazu, unabhängig von den Mobilfunknetzen, freies Internet für die Bewohner zur Verfügung zu stellen.
Nach einer kurzen Ruhephase war man anschließend für zwei Tage im Ortsgebiet Bad Neuenahr unterwegs und unterstützte dort auf vielfältige Weise. So half man beim Ausräumen von Schutt, beim Auspumpen von Kellern oder gab Reinigungshilfe für die Telekom um ihre Verteiler zu Reinigen, damit wo möglich schnell wieder eine Grundversorgung aufgebaut werden kann.
Am späten Mittwoch Nachmittag wurde nach einer kompletten Nacht und zwei Tagen Tätigkeit die Heimfahrt antreten.
Nach Reinigung der Ausrüstung konnte der Einsatz für den Zug am Donnerstag Nachmittag beendet werden.
Wir sind absolut sprachlos im Hinblick auf das Bild der Zerstörung. Es ist schlicht nicht in Worte zu fassen, was sich in der betroffenen Region zugetragen hat. Gleichzeitig ist es bewundernswert, mit welcher Tatkraft und Gemeinschaft die Einwohner und alle anderen Helfer hier Hand in Hand arbeiten und den Mut offenbar nicht aufgeben. Was die Hilfsorganisationen und freiwilligen Helfer, aber vor allem die Anwohner selbst leisten ist mit Worten nicht zu beschreiben. Die Reaktionen der Menschen und viele Gespräche zeigen deren Dankbarkeit und geben uns das Gefühl, einen Teil dazu beigetragen zu haben, auf dem langen Weg zurück zur Normalität.