Glück im Unglück hatte der Fahrer eines Sattelschleppers bei einem Unfall am Donnerstagabend auf der A6 nahe des Weinsberger Kreuzes. Obwohl der mit Lösungsmittel gefüllte Auflieger seines Lasters umkippte, wurde der Mann nicht verletzt und nur eine geringe Menge des gefährlichen Stoffes lief aus.
Der Fahrer des Lasters mit Karlsruher Kennzeichen war auf der A6 in Fahrtrichtung Mannheim zwischen Bretzfeld und Weinsberg unterwegs gewesen. Der Mann gab an, dass sich sein Fahrzeug plötzlich aufzuschaukeln begann. Er bremste, konnte seinen Gefahrguttransporter aber nicht mehr unter Kontrolle bringen. Das Führerhaus krachte in die Mittelleitplanke und der Tankauflieger stürzte um. Der Unglücksfahrer erlitt dabei keine Verletzungen.
Aber es entwichen geringe Mengen des geladenen Lösungsmittels, das gesundheitsschädlich und leicht entflammbar ist, durch einen undichten Deckel. Glück im Unglück: Wäre der Tank beschädigt worden, hätte eine große Gefahr für die Umwelt bestanden, und die Explosionsgefahr wäre groß gewesen. Das Fahrzeug war mit 22.000 kg (ca. 27000 l) leicht brennbarer Flüssigkeit beladen. Lediglich die Tanks der Zugmaschine erlitten ein Leck, so dass Diesel-Kraftstoff auslief. Gegen 19 Uhr wurde die Feuerwehr alarmiert.
Die Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehren leuchteten zunächst die Unfallstelle aus, sorgten für den Brandschutz und informierten sich bei der Werkfeuerwehr von BASF über den Gefahrstoff. Die ausgetretene Menge wurde mit Bindemittel eingefangen. Außerdem errichteten die Feuerwehren aus Neckarsulm und Weinsberg Sperren an der Kanalisation.
Die Bergung zog sich in die Länge. Zunächst wurde ein Ersatzfahrzeug benötigt, das die 27 Tonnen Lösungsmittel aufnehmen konnte. Danach wurde die giftige Substanz umgepumpt. Auch dauerte es, bis der quer über die gesamte Fahrbahn liegende Laster beiseite geschafft war.
Die A 6 war in Fahrtrichtung Nürnberg bis 4.00 Uhr und in Fahrtrichtung Mannheim bis 5.00 Uhr voll gesperrt. Nach Abschluss der Reinigungsarbeiten konnten alle Fahrspuren gegen 5.30 Uhr wieder freigegeben werden. Die Umleitungsstrecken waren völlig überlastet. Eine konkrete Gefahr für die Bevölkerung durch austretendes Gefahrgut bestand nicht.
Die Feuerwehr Öhringen, Neckarsulm, Weinsberg sowie die Werksfeuerwehr der BASF waren mit 78 Mann und 22 Fahrzeugen im Einsatz. Vom Autobahnpolizeirevier Weinsberg und den umliegenden Polizeirevieren waren 21 Beamte vor Ort, die durch die THW?s aus Heilbronn, Weinsberg und Widdern unterstützt wurden.
Oliver Färber, HSt