Es kann kaum etwas Anderes gewesen sein als Brandstiftung – zu diesem Schluss kommt die Polizei. Am Mittwochabend gegen 20 Uhr ging eine alte Industriehalle der ehemaligen Pyrotechnik-Fabrik Dynamit-Nobel (später Buck) in Cleebronn in Flammen auf. Das frühere Laborgebäude brannte vollständig aus. Verletzt wurde niemand. Das Gebäude hätte ohnehin in den nächsten Wochen abgerissen werden sollen. Um das Feuer vollständig löschen zu können, trug ein Bagger Dach und Wände ab.
Verbotener Treffpunkt
Das Gelände unterhalb der Kreisstraße am Cleebronner Ortseingang, das seit fast 20 Jahre brach liegt, soll demnächst zu einem Baugebiet werden. Wie die Polizei mitteilte, hatten sich in der Vergangenheit immer wieder unbefugt Jugendliche und Obdachlse in den leer stehenden Gebäuden aufgehalten und gezündelt. „Von allein brennt so etwas nicht“, sagt Bürgermeister Thomas Vogl. Es gibt auch keinen Stromanschluss mehr im Areal, der zu einem technischen Defekt hätte führen können.
Geringer Sachschaden
Die Gemeinde Cleebronn hat jetzt zusätzliche Kosten. Der Abbruch des Gebäudes werde teurer, weil der Brandschutt wohl aufwändiger entsorgt werden müsse, so Vogl. Außerdem war der Feuerwehreinsatz sehr umfassend – weil das Wasser zum Löschen nicht ausgereicht habe, sei Verstärkung aus Brackenheim angefordert worden, sagt Einsatzleiter Jörg Schellenbauer. Eine Autofahrerin hatte den Feuerwehrleuten, die Übungsabend im Gerätehaus hatten, einen Feuerschein über der Industriebrache beschrieben. Der Sachschaden ist verhältnismäßig gering und beträgt nach Einschätzung der Polizei rund 10.000 Euro.
Hintergrund: Feuerwerksfabriken
Seit 1884 wurde unter dem Cleebronner Schloss mit Pulver hantiert. Die ehemaligen „Deutsche Pyrotechnische Fabriken AG“ (Depyfag), die Firma Dynamit Nobel und schließlich die Buck-Werke produzierten Feuerwerkskörper, in Kriegszeiten auch Munition. Seit 1992 liegt das Gelände unterhalb der Kreisstraße am Ortseingang brach. Dort soll jetzt ein neues Wohngebiet entstehen.
Bilder: Heilbronner Stimme