Auf mindestens 1,5 Millionen Euro schätzen Polizei, Feuerwehr und die Verantwortlichen der betroffenen Firma den Gesamtsachschaden, der am späten Dienstagabend beim Brand in einer Härterei\" in der Brackenheimer Gaswerkstraße verursacht wurde.
Ein Feuerwehrmann zog sich bei der Brandbekämpfung leichtere Brandverletzung an einem Arm zu. Ein weiterer mussten wegen des Verdachts einer Rauchvergiftung ebenfalls ambulant behandelt werden. Die Folgeschäden durch den Produktionsausfall sind nach Angaben der Geschäftsleitung noch nicht abzusehen.
Insgesamt waren zur Brandbekämpfung über 140 Feuerwehrleute der Feuerwehren Brackenheim, Lauffen, Neckarsulm, Heilbronn und der Werksfeuerwehr der Firma Kolbenschmidt mit etwa 30 Fahrzeugen im Einsatz. Geleitet wurde der Einsatz durch den Unterländer Kreisbrandmeister Uwe Vogel. Außerdem waren unter anderem Bürgermeister Rolf Kieser, der Bezirksbrandmeister Lieb, ein Fachberater Chemie\", mehrere Steifenwagen sowie zwei Ermittler des Arbeitsbereiches Umwelt und Gewerbe (AUG) der Polizei vor Ort..
Gemeldet wurde der Brand durch den Geschäftsführer der Härterei\" kurz nach 19.30 Uhr.
Obwohl die Feuerwehr bei mehreren Messungen im angrenzenden Brackenheimer Wohngebiet keine Schadstoffe in der Luft feststellte, wurde vorsorglich eine Warnmeldung über die Medien veranlasst. Die Anwohner wurden gebeten, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Die Warnmeldung konnte kurze Zeit später wieder zurückgenommen werden. Allerdings war noch in der Nachtzeit mit dem Niederschlag von Rußpartikeln im Umfeld der Firma zu rechnen. Eine Gesundheitsgefährdung der Bevölkerung bestand jedoch nicht. Auch ein Umweltschaden der Gewässer wurde von dem Beamten des Arbeitsbereiches Umwelt und Gewerbe der Polizei ausgeschlossen.
Ausgebrochen war das Feuer beim Härten von Metall. Bei diesem Arbeitsprozess wurden heiße Metallteile in ein Ölbad getaucht. Dabei gerieten etwa 15.000 Liter dieses Spezialöls aus ungeklärten Gründen in Brand. Innerhalb kurzer Zeit stand die gesamte Werkshalle in hellen Flammen. Durch die extrem starke Hitzeentwicklung wurden die Stahlkonstruktion der Halle sowie das gesamte Inventar stark in Mitleidenschaft gezogen. Bis spät in die Nacht bereitete der Feuerwehr zudem die abgehängte Zwischendecke der Halle größere Schwierigkeiten. Dort musste auch noch nach der Eindämmung des Hauptbrandherdes längere Zeit mit einem erneuten Ausbruch des Feuers gerechnet werden.
Auch insgesamt wurden die Brandbekämpfer vor eine nicht leicht zu lösende Aufgabe gestellt. Wegen der durch das brennenden Öl verursachten starken Hitze musste Löschpulver in ungewöhnlich großer Menge eingesetzt werden.
Erst durch einen exakt abgestimmten Einsatz aller Wehren gelang es den Einsatzkräften mit einem konzentrierten Einsatz von Löschpulver und Schaum das Feuer einzudämmen. Vorsorglich war auch eine Spezialeinheit der Werksfeuerwehr der Firma BASF alarmiert worden.
Völlig unklar ist derzeit noch, wie es zu diesem Brandausbruch kommen konnte. Die örtliche Polizei hat die Brandermittlungen aufgenommen.
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