Was am 11.02.15 um 20:30 Uhr zunächst als Kleineinsatz mit telefonischer Alarmierung durch die Leitstelle begann, entwickelte sich im weiteren Verlauf zu einem nicht ungefährlichen Gefahrstoffeinsatz.
Mitarbeiter einer Firma im Gewerbegebiet Abtsäcker hatten die Feuerwehr alarmiert und über einen penetranten Gestank berichtet. Vor Ort wurden die Einsatzkräfte bereits von einem der Mitarbeiter erwartet. Es konnte ein Geruch ähnlich dem des Odorierungsstoffes von Stadtgas festgestellt werden.
Als Ursache wurde ein in unmittelbarer Nähe zu der Firma liegender Abwasserkanal ermittelt. Durchgeführte Messungen, unter anderem mit einem M40 Multigas-Messgerät innerhalb des Kanales, ergaben sehr hohe Konzentrationen von Schwefelwasserstoff H2S.
Aus diesem Grund ließ der Einsatzleiter umgehend weitere Kräfte der Feuerwehr Weinsberg, den GW-Mess der Feuerwehr Neckarsulm sowie den Fachberater Chemie nachalarmieren. Die Kräfte der Feuerwehr Weinsberg stellten im weiteren Verlauf den Brandschutz sicher und führten weitere Messungen in der Kanalisation durch.
Nachdem sich das Gas weitestgehend verflüchtigt hatte und eine Ursache vor Ort nicht festgestellt werden konnte, wurde auf Empfehlung des Fachberaters eine Spülung des Kanales vorgenommen und abschließende Messungen durchgeführt.
Aufgrund der hohen toxischen Wirkung von Schwefelwasserstoff entschied die anwesende Notärztin dass der Mitarbeiter der Firma, der den Geruch bemerkt hatte, sowie drei Angehörige der Feuerwehr, die im Ersteinsatz ohne Atemschutz tätig waren, zur Untersuchung ins Krankenhaus verbracht werden. Glücklicherweise konnten alle ohne Befund wieder aus dem Krankenhaus entlassen werden.