Blitzeinschläge haben in der Nacht zum Donnerstag im Kreis Heilbronn zwei Brände mit hohem Sachschaden verursacht.
Einen Schaden von mindestens 300.000 Euro verursachte ein Feuer in einem Bauernhof in Obersulm-Wieslensdorf. Eine Scheune und das Wohnhaus wurden völlig zerstört. Vermutlich ebenfalls durch einen Blitzeinschlag stand gegen 1.30 Uhr die Scheune lichterloh in Flammen. Der Wind drückte das Feuer in Richtung des angebauten Wohnhauses, wodurch dieses auch in Brand geriet.
Dank der Rauchmelder wurden die Bewohner, drei Erwachsene und zwei Kinder, geweckt und konnten sich in Sicherheit bringen. Die Feuerwehren aus Obersulm, Weinsberg und Heilbronn bekämpften die Flammen mit insgesamt 60 Mann und zwei kompletten Löschzügen.
Durch die große Wasserentnahme während der Löscharbeiten wurde auch auf ein privates Regenwasserreservoir und auf große, mit Wasser gefüllte Güllefässer von Landwirten zurückgegriffen. Außerdem wurde ein Tankfahrzeug der Heilbronner Berufsfeuerwehr eingesetzt. Von der Rettungswache Löwenstein kam vorsichtshalber ein Notarzt mit dem Rettungswagen an den Brandort.
Überschattet wurde der Einsatz der Feuerwehr durch einen Unfall eines Feuerwehrmannes, der durch eine Decke brach und vom ersten Obergeschoss ins Erdgeschoss fiel. Der Floriansjünger hatte Glück und kam mit leichten Verletzungen davon.
In Stein am Kocher geriet ein Wohnhaus in Brand, wie die Polizei mitteilte. Menschen wurden nicht verletzt, den Sachschaden schätzte die Polizei zunächst auf rund 150.000 Euro. Kurz nach Mitternacht wurde der Brand im Neuenstadter Stadtteil gemeldet. Der Dachstuhl stand in Flammen.
Die Bewohner, vier Erwachsene und ein Kind, konnten sich selbst retten. Die Feuerwehr Neuenstadt, die mit 43 Mann und sechs Fahrzeugen am Brandort war, wurde unterstützt von der Feuerwehr Neckarsulm, die mit drei Fahrzeugen und 13 Mann anrückte. Außerdem war der Rettungsdienst vorsorglich vor Ort. Am Gebäude entstand ein Schaden von mindestens 200.000 Euro.
In Neuenstadt geriet der Dachstuhl eines Wohnhauses in Brand. Die Flammen konnten jedoch schnell wieder gelöscht werden. Verletzt wurde niemand. Es entstand Sachschäden von mehreren hundert Tausend Euro.
Die Feuerwehren in der Region waren in der Nacht im Dauereinsatz. In den Orten Meimsheim und Hausen wurden die Durchfahrtsstraßen überschwemmt, überflutete Keller mussten in vielen Gemeinden des Landkreises Heilbronn leergepumpt werden. Durch die starken Regenfälle zwischen Mitternacht und 1.30 Uhr war die Kanalisation so überlastet, dass der Wasserdruck sogar Kanaldeckel empor hob. Zeitweise stand das Wasser fast 50 Zentimeter hoch auf den Straßen.
In Heilbronn selbst waren die Neckartalstraße und die Hafenstraße im Bereich der Eisenbahnunterführungen zeitweise gesperrt.
Bilder: Heilbronner Stimme