Mit einer Rohrbombe, so wurde der Polizei am Montagabend, um 19.34 Uhr, gemeldet, hält sich ein Neckarsulmer in der Wohnung seiner Familie auf. Der 18-Jährige hatte zuvor nach familiären Konflikten seinen Vater angegriffen. Dieser konnte aus dem Haus zu Verwandten flüchten. Bei der Alarmierung der Polizei wurde auch bekannt, dass der Sohn gedroht habe, eine „Bombe“ zu zünden. Die Mutter des Mannes war zu diesem Zeitpunkt nicht zuhause.
Die ersten Ermittlungen ergaben, dass der junge Mann, der alleine im Haus zurück blieb, mithilfe von Schwarzpulver aus Silvesterkrachern einen Sprengkörper gebastelt haben soll. Außerdem habe er offensichtlich auch Ethanol in der Wohnung verschüttet. Nicht nur weil der 18 Jahre alte Neckarsulmer einschlägig wegen Gewaltdelikten polizeibekannt ist, nahm die Polizei das Vorkommnis sehr ernst. Die Feuerwehr Neckarsulm und der Rettungsdienst stellten sich in der Nähe des Einfamilienhauses bereit. Auch zwei Delaborierer vom Landeskriminalamt Baden-Württemberg und ein Sprengstoffsuchhund waren im Einsatz.
Aus zwei in unmittelbarer Nachbarschaft stehenden Häusern wurden mehrere Erwachsene evakuiert und bei anderen Nachbarn untergebracht. Die Straßen in der Nähe des Gebäudes wurden von der Polizei abgesperrt.
Polizeibeamten gelang es zusammen mit einer Bekannten des 18-Jährigen, ihn in ein Gespräch zu verwickeln, in dessen Verlauf er dann kurz nach 22 Uhr aufgab. Er wurde von Kräften der Polizeidirektion Heilbronn festgenommen. Der Mann stand offensichtlich unter alkoholischer Beeinflussung. Nach der Festnahme wurde die Wohnung durchsucht. Ein Sprengkörper konnte bei einer ersten Durchsuchung nicht gefunden werden. Die Heilbronner Kriminalpolizei hat die Ermittlungen übernommen.
Um was es bei dem Familienstreit ging, ist bislang nicht bekannt.
Im Einsatz waren rund 30 Beamte der Schutz- und Kriminalpolizei der Polizeidirektion Heilbronn sowie benachbarten Dienststellen, 18 Mann der Freiwilligen Feuerwehr Neckarsulm mit sechs Fahrzeugen und 5 Mann und zwei Fahrzeuge des Rettungsdienstes. Auch Notfallseelsorger waren vor Ort.