In heller Aufregung war gestern der Langenbrettacher Ortsteil Neudeck. Neben der Reitanlage Küffner brannte eine Wohnanlage. Drei Wohnungen wurden zerstört, vier erheblich beschädigt. Verletzte gab es nicht. Die Polizei beziffert den Gesamtschaden auf 800 000 Euro.
"Ich hab geglaubt, ich bin im falschen Film." Beate Möß wohnt wenige Meter vom brennenden Gebäude entfernt und sah dort die Flammen aus einem Fenster im ersten Stock züngeln. Sie wählte die Notrufnummer 112.
Um 11.25 Uhr alarmierte die Heilbronner Leitstelle die Langenbrettacher Feuerwehr, die zehn Minuten später vor Ort war. Ein Teil der Wohnanlage stand zu diesem Zeitpunkt schon in hellen Flammen.
Kreisbrandmeister Hans-Wilhelm Hansmann forderte die Wehren von Hardthausen, Neuenstadt und die Überlandhilfe aus Neckarsulm an. Insgesamt war das zweistöckige Haus in sieben Eigentumswohnungen aufgeteilt, die von den Eigentümern selbst bewohnt, vermietet oder als Ferienwohnungen genutzt wurden.
Am Nachmittag waren Brandherd und Brandursache noch nicht bekannt. Die Brandstelle wurde gesperrt. Polizeiliche Ermittlungen laufen. Auch die Schadenssumme lässt sich nur sehr grob schätzen, wie der Kreisbrandmeister betonte.
Die reinen Gebäudeschäden liegen seiner Meinung nach bei 400 000 Euro. Das Gebäude stufte er als weitestgehend unbewohnbar ein. "Der Brand wurde durch die doppelschalige Holzbauweise begünstigt, das gibt eine Kaminwirkung", erklärte Hansmann. Trotz massiven Wassereinsatzes züngelten immer wieder Flammen aus der Holzverschalung.
Stefan Wasmeier erreichte der Anruf der Polizei an seiner Arbeitsstelle in Bad Friedrichshall. Vor drei Jahren hat er sich die Dachterrassenwohnung in der Anlage gekauft. Machtlos stand er vor der verkohlten, dampfenden Hausfront.
Im Brandfall sei der benachbarte Reiterhof Küffner gut gesichert, betonte Langenbrettachs Bürgermeister Tilman Schmidt. Der Reiterhof habe eine Brandmeldeanlage und einen eigenen Löschwassertank.