Bericht der Feuerwehr Beilstein:
Am Dienstag 08.09.09 wurden um 08.36 Uhr die Feuerwehr Beilstein mit der Abteilung Schmidhausen über Meldeempfänger und Sirene mit dem Alarmstichwort Brand in einer Zimmerei durch die Feuerwehrleitstelle Heilbronn alarmiert.
Die Anfahrt zur Einsatzstelle war schon von weitem durch den aufsteigenden Rauch sichtbar. Beim Eintreffen an der Einsatzstelle mit dem MTW und Einsatzleiter wurde die Feuerwehr durch Arbeiter der Firma eingewiesen und es drang dichter Rauch aus der 25 x 15 Meter großen Produktionshalle. In der Halle befand sich ein Raum in der die Filteranlage von der Absauganlage der Maschinen untergebracht war, der Raum mit der Filteranlage stand beim eintreffen der Feuerwehr in Vollbrand. Es ging sofort nach eintreffen des TLF´s ein Trupp unter Atemschutz mit einem C-Rohr zur Brandbekämpfung der Filteranlage in die Halle vor, zeitgleich wurde am Hallentor von einem weitern Trupp zwei Druckbelüfter in Stellung gebracht um dem im Innenangriff befindlichem Trupp die Sicht zu erleichtern.
Da die Filteranlage ins Untergeschoss der Halle mit Rohren zu einem Spänebunker verbunden war ging ein Trupp aus dem LF 8/6 unter Atemschutz und einem C-Rohr zur Erkundung ins Untergeschoß der Halle vor. Ein weiter Trupp ging in die Halle, um die Einstiegsöffnung des Spänebunkers zu öffnen um ihm zu kontrollieren in dem 90 m3 Hackschnitzel lagerten. Beim öffnen der Einstiegsöffnung drang dichter Rauch. Auf grund der schon eingesetzten Atemschutzträger und der starken Verrauchung der Halle und Bunkers wurde die Feuerwehr Oberstenfeld mit der Wärmebildkamera und Atemschutzträgern nachalarmiert. Nachdem die Feuerwehr aus Oberstenfeld mit dem ELW und dem LF 16/12 an der Einsatzstelle eingetroffen war, ging ein Trupp mit PA und Wärmebildkamera zum Bunker in die Halle vor. An den Explosionsklappen an der Gebäuderückseite konnte eine Temperatur von 110 C festgestellt werden. Um einen besseren Zugang zum kontrollieren der im Bunker gelagerten Hackschnitzel zuschaffen, wurde die Explosionsklappen geöffnet. Nach öffnen der Klappen ging ein Trupp unter PA und der Wärmebildkamera in den Bunker zum erkunden, hier konnte ein Temperatur anstieg festgestellt werden. Aufgrund der hohen Temperatur wurde begonnen den Bunker von Hand zu entleeren, da man zu diesem Zeitpunk noch kein anderes Gerät zur Verfügung stand.
Im weiteren Verlauf des Einsatzes und der schon hohen Anzahl von Atemschutzgeräten, wurde der ASGW aus Heilbronn nachalarmiert und ein Atemschutzplatzsammelplatz sowie Einsatzabschnitte eingerichtet. Nachdem man in der Zwischenzeit zu der Verbindung zwischen Bunker und Filteranlage mühsam vorgedrungen ist, konnte dort eine Temperatur von 303°C festgestellt werden. Auf grund der sehr hohen Temperatur wurde entschlossen den Bunker komplett zu entleeren. Um das entleeren zu erleichtern, wurde ein Saugwagen einer Kanalreinigungsfirma damit beauftragt, die Späne mit Wasser abzusaugen und auf eine Nahe gelegene Wiese zu lagern. Nachdem der Bunker schon zur hälfte entleert war und kein Rauch mehr im Gebäude war, konnte man auf Atemschutz verzichten und mit Staubmasken vollends den Bunker zu entleeren. Beim weiteren entleeren wurden weiterhin Glutnester festgestellt.
Im Gesamten Einsatz wurden 35 Trupps unter Atemschutz eingesetzt. Um 19.30 Uhr konnte dann erleichtert an die Feuerwehrleitstelle Heilbronn „Einsatz ende“ gemeldet werden.
Im Einsatz:
Feuerwehr BeilsteinMTWTLF 16/25LF 8/6LF 825 Personen
Feuerwehr OberstenfeldELW 1MTWLF 16/1231 Personen
Feuerwehr HeilbronnASGWGWT4 Personen
Polizei IlsfeldASB AuensteinDRK Ortsverein BeilsteinStadtverwaltung
Polizeibericht:
In der Filteranlage einer Beilsteiner Zimmerei entwickelte sich am Dienstagmorgen aus bisher unbekannter Ursache ein Brand. Mitarbeiter entdeckten Qualm aus der Filteranlage und wollten diesen mit einem Feuerlöscher bekämpfen.
Die Filteranlage, die direkt mit dem Silo verbunden ist, konnte durch die Freiwillige Feuerwehr Beilstein, die mit 20 Mann vor Ort war, rasch gelöscht werden.
Durch die Mithilfe der Freiwilligen Feuerwehr Oberstenfeld mit 20 und der Berufsfeuerwehr Heilbronn mit drei Mann konnte ein Übergreifen des Feuers in den Siloraum verhindert werden. Mit einer Wärmekamera wurden zeitweise bis zu 300 Grad im Siloraum gemessen, weshalb dieser durch die Feuerwehr vollständig entleert werden musste. Vorsichtshalber war der ASB Auenstein zum Brandort ausgerückt, es gab jedoch zum Glück keine Verletzten.