Mit dem Stichwort „Brand in elektrischer Anlage“ wurde die Einsatzabteilung Bad Friedrichshall zu einer örtlichen Bäckerei im Industriegebiet Am Kocherwald alarmiert. Beim Eintreffen wurde der Einsatzleiter vom Eigentümer bereits erwartet und zu einer starken Rauchentwicklung im Bereich des Elektroverteilerschranks, welcher sich im Lager der Bäckerei befand geführt. Aufgrund der starken Rauchentwicklung aus allen Außentüren, Fenstern und Lüftungsöffnungen am Gebäude wurde sofort die Alarmstufe für die Abteilung Bad Friedrichshall erhöht und auch die Abteilungen Duttenberg und Untergriesheim nachalarmiert. Bei der weiteren Erkunden wurde festgestellt, dass sowohl der Lagerbereich wie auch die gesamte Bäckerei samt Verkaufsraum komplett verraucht waren. Ebenso wurde ein Feuer auf der Gebäuderückseite der Lagerhalle vorgefunden, welches bereits auf die Fassade des dicht angrenzenden Wohngebäude übergegriffen hatte. Glücklicherweise konnten die Eigentümer umgehend bestätigen, dass alle Bewohner im Freien und in Sicherheit waren. Aufgrund der Größe des Brandobjekts und der Gefahr der Ausbreitung auf weitere angrenzende Fabrikhallen wurde das Einsatzstichwort auf „Brand Industriegebäude“ erhöht und die Feuerwehren Neckarsulm und Bad Wimpfen jeweils mit einem Löschzug nachgefordert. Ebenfalls nachgefordert wurde der Abrollbehälter Atemschutz aus Heilbronn, die Messeinheit und der Einsatzleitwagen 2 des Landkreises Heilbronn, welche in Neckarsulm stationiert sind. Ein Trupp unter Atemschutz ging in der Anfangsphase mit einem C-Rohr zur Brandbekämpfung in den Innenangriff, dieser wurde allerdings aufgrund der enormen Rauch- und Hitzeentwicklung im Gebäude zeitnah abgebrochen. Insgesamt wurden 4 B-Rohre und 8 C-Rohre sowie 3 Wenderohre der Drehleitern zur Brandbekämpfung und Riegelstellungen vorgenommen. Rund 60 Atemschutzgeräte wurden über den Zeitraum der gesamten Löscharbeiten verbraucht. Von der Feuerwehr wurden in Summe 8 Gasflaschen aus dem Gebäude gebraucht und gekühlt. Auch wenn die Bäckerei völlig mit Brandrauch beaufschlagt war, konnte ein komplettes Übergreifen des Feuers vom Lagerbereich zur Bäckerei hin sowie einem im Gebäude integrierten Imbiss, verhindert werden. Nicht verhindert werden konnte das Übergreifen auf das Wohngebäude. Das Reihenhaus mit einem Flachdach war von drei Wohneinheiten genutzt. Das Wohngebäude war von außen sowohl an der Fassade wie auch auf dem Flachdach mit Blech verkleidet. Erst nach Rücksprache mit dem Eigentümer stellte sich heraus, dass das Gebäude aus mehreren Wohncontainer aufgebaut, zusätzlich mit Styropor und Mineralwolle isoliert und mit Blech verkleidet war. Die Dämmung und Unterkonstruktion brannte unter der Blechverkleidung schneller, als man einen effektiven Löscherfolg einleiten konnte. An mehreren Stellen wurde vergebens versucht Öffnungen zu schaffen um das Löschwasser gezielt einbringen zu können, leider ohne merklichen Erfolg. Zudem verstärkten die durch den Abbrand der Isolierung geschaffenen Hohlräume zwischen den Wohncontainer und der Fassade die Brandintensität wie bei einem Kamineffekt. In Absprache mit dem Eigentümer entschied sich die Einsatzleitung letztlich das THW mit einem Bagger anzufordern um die Fassade sowie die Dachhaut zu entfernen. Letztlich mussten 2/3 des Wohngebäudes komplett abgetragen, abgelöscht und abgefahren werden um das Feuer unter Kontrolle zu bekommen. Aufgrund des hohen Löschwasserbedarfs kamen die beiden Abrollbehälter Lösch aus Bad Friedrichshall und Neckarsulm zum Einsatz bis vom Bad Friedrichshaller Wasserförderungszug eine Wasserförderung über lange Wegstrecke aufgebaut war. Für die Einsatzlogistik positiv war, dass in ca.100 Meter Entfernung ein großer freier Parkplatz vorhanden war. Hier wurde ein Einsatzabschnitt Atemschutz zusammen mit dem Abrollbehälter Atemschutz und dem Abrollbehälter Aufenthalt der Feuerwehr Bad Friedrichshall aufgebaut. Ebenso konnte sich auf diesem Platz die Einsatzleitung einrichten. Vom DRK Ortsverein Bad Friedrichshall wurden die Einsatzkräfte in diesem Bereitstellungsraum mit Getränken und einem Imbiss versorgt. Aufgrund der starken Rauchentwicklung welche durch den Wind in Richtung Wohnbebauung getrieben wurde, kam die Messeinheit der Feuerwehr Neckarsulm zum Einsatz. Sämtliche Messungen im Umfeld der Einsatzstelle ergaben keine gesundheitsgefährdende Werte. Die Einsatzleitung entschied sich aufgrund der Geruchsbelästigung eine NINA Warnung für den Bereich Bad Friedrichshall zu veröffentlichen. Nachdem sich eine lange Einsatzdauer abzeichnete und der Bedarf an Atemschutzgeräteträgern erforderlich war, wurden die Feuerwehren Oedheim und Gundelsheim jeweils mit einem Löschfahrzeug und Geräteträgern nachalarmiert. Das THW unterstütze nicht nur mit einem großen Bagger sondern leuchtet auch die Einsatzstelle mit Lichtmastanhängern aus. Nach ca. 12 Stunden Einsatzdauer, konnte die letzten Einsatzkräfte in die Feuerwache einrücken.
Freiwillige Feuerwehr Bad Friedrichshall
- KdoWAbt. Bad Friedrichshall
- KdoWAbt. Bad Friedrichshall
- ELW 1Abt. Bad Friedrichshall
- DLA(K) 23/12Abt. Bad Friedrichshall
- LF 20/16Abt. Bad Friedrichshall
- HLF 20Abt. Bad Friedrichshall
- VGWAbt. Bad Friedrichshall
- RW 2Abt. Bad Friedrichshall
- WLFAbt. Bad Friedrichshall
- KEFAbt. Bad Friedrichshall
- GW-TAbt. Bad Friedrichshall
- MTWAbt. Duttenberg
- LF 10/6Abt. Duttenberg
- MTWAbt. Untergriesheim
- LF 8/6Abt. Untergriesheim
- SW 2000-TrAbt. Untergriesheim
- AB AufenthaltAbt. Bad Friedrichshall
- AB LöschAbt. Bad Friedrichshall
- Notstromaggregat 40 kVA mit LimaAbt. Duttenberg
Freiwillige Feuerwehr Neckarsulm
- GW LichtAbt. Neckarsulm
- HLF20Abt. Neckarsulm
- KdoW IAbt. Neckarsulm
- ELW 1Abt. Neckarsulm
- MTWAbt. Neckarsulm
- DLA(K) 23/12Abt. Neckarsulm
- LF 20Abt. Neckarsulm
- RWAbt. Neckarsulm
- STWAbt. Neckarsulm
- WLF IAbt. Neckarsulm
- AB-TeleskopladerAbt. Neckarsulm
- ELW 2Abt. Neckarsulm
- GW-MessAbt. Neckarsulm