Eines der extremsten Unwetter seit langem erreichte die Stadt Heilbronn gegen 19.45 Uhr. Bereits im Vorfeld hatte die Leitstelle für Feuerwehr und Rettungsdienst die herannahenden Gewitterzellen an den Unwetterwarnsystemen beobachtet.
Nachdem das Gewitter bedrohlich auf das Stadtgebiet zusteuerte, wurde Gesamtalarm für die Einsatzkräfte der Feuerwehr Heilbronn ausgelöst.
Dass diese Entscheidung absolut richtig war, zeigte sich schnell. In kürzester Zeit fielen Niederschläge bis 60 Liter Wasser pro Quadratmeter. Dazu kamen etwa zwei Zentimeter große Hagelkörner.
Zahlreiche Keller in Wohngebäuden, Tiefgaragen und sensiblen Bereichen von Firmen im gesamten Stadtgebiet liefen voll Wasser. Besonders heftig hatte es die Stadtteile Horkheim und Sontheim sowohl Bereiche der Innenstadt betroffen. Auch Straßen wurden überflutet und Äste von den Bäumen gerissen.
Zu den Wassereinsätzen wurde ein Blitzeinschlag in einem Kirchturm in Sontheim gemeldet, der sich als Fehleinsatz herausstellte. Durch vergessenes Essen auf Herd kam es zu einer Rauchentwicklung in einem Wohngebäude in der Siebenbürgenstraße. Weiterhin mussten die Einsatzkräfte zu ausgelösten Brandmeldeanlagen in Sontheim und Heilbronn und zu verschiedenen Notfalltüröffnungen ausrücken.
Am Rathenauplatz war es zu einem Verkehrsunfall mit zwei verletzten Personen gekommen, bei dem die Feuerwehr die Erstversorgungsmaßnahmen durchführte.
Alleine im Stadtgebiet wurden der Integrierten Leitstelle bis 22.00 Uhr über 400 Einsätze gemeldet. Im Landkreis Heilbronn waren es zu diesem Zeitpunkt 65 Einsätze die durch die Disponenten bearbeitet wurden.
Das Unwetter bereitete den Feuerwehrleuten zusätzliche Arbeit, da ausgerechnet an diesem Wochenende ein Tag der offenen Tür auf der Hauptfeuerwache durchgeführt wurde und diese von den Wassermassen auch nicht verschont blieb.
Unterstützung wurde deshalb von den Landkreisfeuerwehren Neckarsulm, Bad Rappenau, Lauffen und Bad Friedrichshall angefordert.
Auch am Sonntag mussten die Feuerwehren zu weiteren Einsätzen ausrücken. Der Tag der offenen Tür wurde dennoch weiter durchgeführt. Da viele der Einsatzkräfte bereits die ganze Nacht im Einsatz waren, musste das Programmangebot jedoch etwas reduziert werden.
Bis zum Sonntagabend wurden mehr als 500 Einsätze abgearbeitet. Die Folgeschäden des Unwetters waren jedoch lange nicht erledigt, da immer noch weitere Einsatzstellen gemeldet wurden.
Oberbürgermeister Harry Mergel machte sich selbst ein Bild vor Ort und hielt sich bis spät in der Nacht im Führungsraum der Leitstelle für Feuerwehr und Rettungsdienst auf.
Weitere bzw. zusätzliche Unterstützung bekam die Feuerwehr Heilbronn von den Freiwilligen Feuerwehren aus Bad Friedrichshall, Bad Rappenau, Eppingen, Lauffen, Möckmühl, Neckarsulm, Neuenstadt, Obersulm und Weinsberg und dem Technischen Hilfswerk Heilbronn und Widdern.
Großes Lob und herzlichen Dank an alle unterstützenden Feuerwehren sowie dem THW für die schnelle und unkomplizierte Unterstützung. Ohne diese Hilfe wäre ein Schadensausmaß dieser Dimension nicht zu bewältigen gewesen.
Feuerwehr Heilbronn