Kreisfeuerwehrverband Heilbronn

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Dauer-Alarm

Einsatz der Feuerwehren Heilbronn und LandkreiswehrenWasserschaden am von Stadt- und Landkreisfeuerwehren

Überfallartig zog das Unwetter am Freitagabend über die Region, Schwerstarbeit mussten Feuerwehr und Polizei verrichten. 33 Alarm-Einsätze in Heilbronn, 98 im Landkreis hatte die Feuerwehr-Leitstelle zu koordinieren. Eine Ausnahmesituation „ähnlich wie beim Orkan Lothar“, verglich Heilbronns Feuerwehr-Kommandant Eberhard Jochim.

Vollgelaufene Keller, umgestürzte Bäume, Gullideckel, die durch Rückstau im Kanal aus der Verankerung sprangen. „So schnell so viele Einsätze“ hatte die Leitstelle in solch kurzer Zeit laut Jochim seit Jahren nicht mehr erlebt.

Eine allgemeine Unwetterwarnung gab es zwar, aber „nichts Konkretes“. Mit zwölf Mann war die Heilbronner Leitstelle an den Notruftelefonen besetzt, um die vielen Alarmmeldungen im Stadt- und Landkreis koordinieren zu können.

Beilstein war ein Schwerpunkt des Unwetters. Hier registrierte die Feuerwehr am Freitag und Samstag 50 Schadensmeldungen. Die Teilorte Richtung Stocksberg waren nach Angaben des stellvertretenden Kommandanten Hans Sturm vorübergehend von der Außenwelt abgeschnitten. Zahlreiche umgestürzte Bäume blockierten die Straße. „Wir haben bis zwei Uhr am Samstag gearbeitet“, sagte Hans Sturm auf Anfrage. Am stärksten betroffen war der Stadtkern. Die extremen Regenfälle hatten Schlammmassen aus den Weinbergen auf die Straßen gespült. Viele Keller liefen voll. Hans Sturm ist seit 40 Jahren bei der Feuerwehr. Auch er sagt: „Etwas Vergleichbares habe ich mit Ausnahme der Orkane Wiebke und Lothar noch nie erlebt.“

Einsatzleiter Jochen Sturm berichtet von einem Blitz, der einen Baum in Brand gesteckt und auf ein Hausdach geworfen hat. Kurzfristig war im Bereich Abstatt und Beilstein der Strom ausgefallen. Den Samstag nutzen die Beilsteiner, abgerissene Äste zu zersägen, angeschlagene Bäume zu fällen, Keller und Straßen zu reinigen.

In der Heilbronner Paulinenstraße stand das Wasser unter der Eisenbahnbrücke so hoch, dass die Autos nur noch mit Schrittgeschwindigkeit durch die Fluten pflügen konnten. Zwei Schachtdeckel hatten sich gehoben. Mit dem Brecheisen aus dem Kofferraum und Feuerwehrhilfe wuchtete eine Polizeistreife die verkanteten Deckel in strömendem Regen wieder an Ort und Stelle. Ein anderer Gullydeckel war laut Zeugenaussagen mit einem lauten Knall meterweit weggeflogen. Am Heilbronner Wartberg hatten die Wassermassen einen kleinen Erdrutsch ausgelöst, eine im Bau befindliche Straßentrasse unterspült und Risse im Asphalt ausgelöst.

Die Burgfestspiele in Jagsthausen mussten zum ersten Mal seit Jahren wieder eine Vorstellung komplett absagen. Um 21.10 Uhr wurden die Zuschauer, die „Des Teufels General“ sehen wollten, nach Hause geschickt. Auch in Bad Wimpfen konnte das Historienspiel „Mark Twain und der Mord im Bad“ im Wormser Hof nicht beginnen.

Menschen wurden durch die Folgen der peitschenden Gewitterfront nicht verletzt. Zur Höhe des Sachschadens in der Region konnten Polizei und Feuerwehr am Wochenende keine Angaben machen. „Es waren aber keine Großschäden dabei“, zog Feuerwehrchef Jochim ein erstes Fazit. Ein entscheidender Unterschied zum Orkan Lothar, der an Weihnachten 1999 über die Region gefegt war.

Quelle: (cf/bor/her/bab), HSt

Fotos: HSt