Zum zweiten Mal innerhalb von drei Tagen hat es in Eberstadt gebrannt. Nachdem am Freitag ein Feuer auf der Mülldeponie gelöscht werden musste, wurde gestern der Dachstuhl eines Hauses in der Schulstraße Opfer der Flammen. Die Polizei schätzt den Schaden auf rund 100 000 Euro. Zwei Menschen verletzten sich leicht.
Beißender Brandgeruch erfüllt die Luft. Dachziegel und Blumentöpfe liegen zerschmettert auf der Straße und im Hof. Von Ruß geschwärztes Löschwasser fließt die Treppen herunter, tropft durch die Decken. Feuerwehrmänner saugen die Brühe auf, um den Schaden zu reduzieren und um Last von den Decken zu nehmen. Die Küche im ersten Stock ist in desolatem Zustand. Vom Dachstuhl ist nicht allzu viel übrig geblieben: verkohlte Balken, wirr herumhängende Kabel, geschmolzenes Mobiliar. Die Brandursache steht zwar noch nicht fest, die Polizei hält aber einen Kurzschluss für wahrscheinlich.
„Die Feuerwehr hatte das Feuer rasch unter Kontrolle“, sagt Bürgermeister Timo Frey. Er war sofort nach der Alarmierung mit einem Feuerlöscher bewaffnet zum Ort des Geschehens geeilt. „Ich konnte aber nichts ausrichten.“ Die insgesamt vier Bewohner hätten noch ein paar Unterlagen geschnappt und sich dann in Sicherheit gebracht. Ein Bewohner und ein Nachbar verletzten sich laut Polizei leicht.
Um 14.39 Uhr ging der Alarm bei der Leitstelle ein. Nur vier Minuten später rückte die Weinsberger Wehr aus, die ihre Eberstädter Kollegen mit Drehleiter und Tanklöschfahrzeug unterstützte. Aus Heilbronn war ein Fahrzeug mit Atemschutzgeräten angerückt. „Insgesamt waren rund 40 Mann im Einsatz“, erklärt Kreisbrandmeister Hans-Wilhelm Hansmann. Dazu kommen Kräfte von Polizei und Rotem Kreuz.
Unversehrt blieben die Nachbarhäuser, von denen eines frisch renoviert ist. Laut Hansmann bestand keine Gefahr, dass sich das Feuer auf die anderen Gebäude ausbreitet. Auch deshalb, so Frey, weil die Wehren schnell vor Ort waren. Der Bürgermeister blickt zurück: Seit Freitag mussten in der Gemeinde zwei größere Feuer bekämpft werden. Beim Brand auf der Mülldeponie vor drei Tagen sei nicht von Brandstiftung auszugehen.
Foto: Vom Dachstuhl des Gebäudes in der Schulstraße ist nicht viel übrig geblieben. Obwohl die Feuerwehren den Brand rasch unter Kontrolle hatten. (Foto: Monika Scheffler)
Quelle: Reto Bosch HSt