Drei Verletzte und Sachschaden in Höhe von rund 80 000 Euro sind die Bilanz eines Dachstuhlbrands am Montagnachmittag im Zentrum von Erlenbach. Zehn Fahrzeuge und 42 Männer und Frauen der Feuerwehren Erlenbach, Neckarsulm und Heilbronn kamen zu Hilfe. ÂFür uns war das ein Großbrand\", sagte der Neckarsulmer Kommandant Hermann Jochim. Auch DRK, Rettungsdienst, Notarzt und Polizei waren vor Ort.
Zwei Frauen, eine 45-jährige Mieterin und ihre 35-jährige Freundin, wurden mit leichten Rauchvergiftungen ins Krankenhaus gebracht. Aus noch ungeklärter Ursache hatte kurz vor 15 Uhr die Bühne eines Zweifamilienhauses in der Friedensstraße in Flammen gestanden. ÂWir stehen hier vor einem Rätsel. Es gibt noch nicht einmal eine Vermutung\", sagte Jochim. Ein Neckarsulmer Feuerwehrmann, der in der Nähe unterwegs war, erreichte vor seinen Kameraden den Einsatzort und wollte schon vorab die Lage prüfen. Unklar war zu diesem Zeitpunkt, ob sich noch Bewohner im Haus befanden. Trotz des Atemschutzes war die Hitze im obersten Geschoss so hoch, dass er sich Brandverletzungen an der Wange zuzog und im Krankenhaus Gesundbrunnen versorgt werden musste. Zwischenzeitlich ist er wieder zuhause\", sagte Jochim am Abend.
Die nachkommenden Erlenbacher und Neckarsulmer Floriansjünger suchten zuerst den Innenbereich vollständig nach Personen ab, bevor sie die Flammen löschten, die zum Dachgiebel herausschlugen. ÂDa bewährte sich die Wärmebildkamera, die potenzielle Brandnester in der alten Holzdecke anzeigte\", sagte Jochim.
Von außen versuchte die Wehr dem Feuer vom Korb der Drehleiter aus Herr zu werden. In den Abendstunden war die Heilbronner Wehr noch damit beschäftigt, den Schutt aus dem Dachgeschoss per Kran in Container zu bugsieren. Auch Gerümpel und alte Möbelteile waren auf der Bühne gelagert gewesen. Später wurde eine Notabdeckung aufgebracht, damit es nicht in den Dachstuhl regnet. Die zwei Familien, die in dem Wohnhaus leben, die Vermieterin und eine vierköpfige Familie, kamen kurzfristig bei Verwandten im Ort unter.
Bild: Von innen und außen löschte die Wehr, hier mit Drehleiter im Einsatz. (Foto: Dirks)