Vermutlich durch einen technischen Defekt kam es in einem Einfamilienhaus im Ortsteil Schluchtern zu einem Kabelbrand im Dachboden. Nachdem der Rauch von den Bewohnern bemerkt wurde, verständigten sie sofort die Feuerwehr.
Kurz nach 14 Uhr traf, vier Minuten nach Alarm, der Kommandowagen mit dem Einsatzleiter am Einsatzort an. Im Bereich des Dachständers wurde eine Rauchentwicklung festgestellt. Das Dach war komplett isoliert, sodass eine Brandbekämpfung von Innen sich äußerst schwierig gestaltete. Somit wurde die Drehleiter der Feuerwehr Lauffen verständigt, die im Außenbereich die Ziegel abdecken sollte. Zeitgleich wurde der Stromversorger verständigt, der die Freileitung zum Schutz der Einsatzkräfte abschaltete und somit auch mehrere angrenzende Häuser stromlos machte.
Zur Unterstützung wurde die Berufsfeuerwehr Heilbronn ebenfalls mit der Drehleiter alarmiert, damit an beiden Dachseiten parallel gearbeitet werden konnte. Gesichert durch Höhenrettungsgeschirr, entfernten die Einsatzkräfte die Ziegel und die Isolierung über den kompletten Firstbereich und löschten die Glutnester ab. Nach Ende der Tätigkeiten wurde ein ortsansässiger Zimmermann zur Abdichtung des Daches hinzugerufen und bei seiner Tätigkeit mit beiden Drehleitern unterstützt.
Die Bewohner des Hauses konnten selbstständig für eine Unterkunft sorgen, da das Haus unbewohnbar wurde. Gegen 19 Uhr konnten die Feuerwehren die Einsatzstelle nach und nach verlassen und ihre Einsatzbereitschaft wieder herstellen. Bis um 0 Uhr in der Nacht verblieb ein Fahrzeug der Feuerwehr Leingarten an der Einsatzstelle und kontrollierte in regelmäßigen Abständen das Dach auf Glutnester.
Im Einsatz waren neben der Feuerwehr Leingarten die Feuerwehren aus Lauffen und Heilbronn mit 45 Einsatzkräften und 14 Fahrzeuge. Bürgermeister Steinbrenner war ebenfalls an der Einsatzstelle und unterstützte die Einsatzleitung der Feuerwehr. Der Bauhof Leingarten richtete eine örtliche Umleitung ein. Laut Polizei entstand ein geschätzter Sachschaden von rund 40.000 Euro.
Am Mittwochmorgen wurde die Feuerwehr Leingarten um 3:02 Uhr alarmiert, da ein Zeitungsausträger Rauch aus dem Dachstuhl des Brandhauses gesehen hatte. Beim Eintreffen des Einsatzleiters, vier Minuten nach Alarm, stand der komplette Dachstuhl bereits in Vollbrand. Durch die mehrere Meter hohen Flammen wurde der Dachständer im Mitleidenschaft gezogen, wodurch die Freileitungen herunter stürzten und Kurzschlüsse verursachten, was ein Stromausfall zur Folge hatte. Umgehend wurde wieder die Drehleiter der Feuerwehr Lauffen zur Unterstützung angefordert.
Der Angriffstrupp des Tanklöschfahrzeuges begab sich unter Atemschutz in den Innenangriff, verhinderte eine Brandausbreitung in die darunter liegenden Stockwerke und schützte die ins Dachgeschoss führende Holztreppe, sodass diese begehbar blieb. Da der Dachstuhl zu diesem Zeitpunkt bereits nicht mehr zu retten war, wurde mit massivem Einsatz von Strahlrohren und dem Wasserwerfer der Drehleiter begonnen, die Flammen abzulöschen. Sobald es die Wärmeentwicklung zu lies, wurden Trupps unter Atemschutz zur Brandbekämpfung in das Gebäude geschickt. Durch die verbauten Holzfaserdämmplatten hatte sich der Brand im kompletten Dachbereich ausgebreitet und zog auch die Styroporfassadendämmung in Mitleidenschaft.
Die Einsatzleitung entschloss sich, das komplette Dach abzudecken und die Faserplatten zu entfernen, da ihre wasserabweisende Eigenschaften das vollständige Ablöschen unmöglich machte. Auch die Fassade wurde an auffälligen Stellen aufgesägt und großflächig entfernt. Um den enormen Bedarf an Atemschutzgeräten zu decken, wurde der Abrollbehälter Atemschutz der Feuerwehr Heilbronn mit ausreichend Ersatzgeräten angefordert. Über die Drehleiter wurden die Firstbereiche und der Ortgang straßenseitig abgesägt und im Anschluss die Dachziegel abgebaut. Im Inneren gingen die Einsatzkräfte Trupp um Trupp vor und demontierten die Dämmung. Immer wieder wurde Glutnester, eingeschlossen in den Faserplatten, entdeckt und mussten abgelöscht werden. Ein Statiker untersuchte die Dachkonstruktion und die Balkendecken auf ihre Stabilität. Ein Zimmermann sicherte die Giebelwände mit einer Holzkonstruktion. Um ein Sturz in Richtung Straße zu verhindern wurde ein Sicherungsgerüst bei einer Fachfirma beauftragt.
Gegen 19 Uhr, nach 16 Stunden Einsatz, waren die Dämmplatten großteils entfernt und die Löschmaßnahmen eingestellt. Eine Brandwache war bis um 7 Uhr am Donnerstagmorgen zur Absicherung vor Ort. Auf Grund der Konstruktion des Daches (Holz-Sparren, Faserdämmplatte, Lattenkonstruktion) war es nicht möglich, weitere Glutnester mit Sicherheit auszuschließen. Der Einsatzleiter ordnete daraufhin die komplette Entfernung des Dachgebälkes an. Mit einem aufgestellten Baukran konnte mehrere Sparren zeitgleich vom Dach entfernt und in einen Container verladen werden. Bis 20 Uhr war das halbe Dach entfernt und alle verbliebenen Dämmplatten aufgesägt und kontrolliert. Auf Grund der Dunkelheit und der damit einhergehenden Gefahren wurden die Arbeiten beendet. Wie ausdauernd die Glutnester in den Faserplatten sind, zeigte sich erneut, als am Mittwochabend eine Dämmplatte entfernt wurde, die weder mit der Wärmebildkamera, noch bei Berührung auffällig war. Es stellte sich heraus, dass sich dort ein Glutnest gebildet hatte, das eine gemessene Temperatur von 500 °C aufwies – immerhin drei Tage nach dem Brandausbruch. Nach über 50 Stunden konnte die Einsatzstelle endgültig verlassen werden.
Freiwillige Feuerwehr Leingarten
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