Großeinsatz der Feuerwehr: Bei einem Chemieunfall auf dem Gelände einer Spedition in der Hafenstraße sind am Freitagabend um kurz nach 19 Uhr knapp 1000 Liter Formaldehyd ausgelaufen. Sechs Arbeiter des international tätigen Logistikdienstleisters befanden sich im Umfeld, wurden aber nicht verletzt.
Beim Verladen der giftigen chemischen Verbindung von einem Lkw in die Firmenhalle stach wahrscheinlich ein Gabelstapler den Container auf. Die ätzende Flüssigkeit verteilte sich. Laut Feuerwehr-Einsatzleiter Achim Gruber handelte es sich um eine 25-prozentige Lösung von Formaldehyd – Gefahr für die Bevölkerung habe nicht bestanden.
Feuerwehrmänner in Chemieschutzanzügen verwendeten zunächst Säurebinder, um die Situation in den Griff zu bekommen. Dann füllten sie die ausgetretene Flüssigkeit in Behälter. Sie arbeiteten im 20-minütigen Wechsel. In einem speziellen Zelt wurden die Männer in ihren Anzügen abgebürstet, die Flüssigkeit in einem Behälter aufgefangen. Der Unfallort wurde weiträumig abgesperrt.
Das Formaldehyd in der Luft führte bei einigen Männer zu Husten. Die Aufräumarbeiten zogen sich bis in die späten Abendstunden. Mit Messgeräten kontrollierten Experten die Formaldehyd-Werte in der Luft. Es waren 16 Fahrzeuge und 59 Einsatzkräfte vor Ort. Vor wenigen Tagen hatte die Feuerwehr auf dem EnBW-Gelände für einen solchen Ernstfall geprobt.