Die Feuerwehr Neuenstadt wurde am 3. April zu einem folgenschweren Chemieunfall gemeinsam mit den Wehr aus Neckarsulm und dem Gefahrstoffzug aus Weinsberg gerufen. Ein Gefahrgut-LKW hatte hier ca. 400 Liter Säure verloren.
Ein LKW-Fahrer hatte sein Fahrzeug, gegen Mitternacht, auf dem Autobahnparkplatz kurz vor der Abfahrt Möckmühl abgestellt und bemerkte beim Aussteigen dass eine Flüssigkeit von der Ladefläche tropfte. Daraufhin verständigte er über Notruf die Polizei. Wie bei Gefahrstoffunfällen üblich wurde hier neben der Feuerwehr Neuenstadt als zuständige Wehr auch die Feuerwehr Neckarsulm und der Gefahrstoffzug aus Weinsberg alarmiert. Vermutlich fiel eine Palette auf einen 1000 Liter fassenden Container Aminophosphonsäure. Hiervon liefen ca. 400 Liter auf dem Parkplatz aus.
Nach Eintreffen der Feuerwehr Neuenstadt übernahm Kommandant Hartmut Schaffroth die Einsatzleitung. Gemeinsam mit Wolfgang Rauh (FW Neckarsulm) versuchten sie den Stoff genauer zu bestimmen. Der mittlerweile eingetroffene Fachberater Chemie koordinierte die Arbeiten direkt am LKW und stimmte die weiteren Maßnahmen zwischen den Kommandanten aus Neuenstadt und Neckarsulm ab. Durch die Feuerwehr Neckarsulm konnte nun unter Vollschutzanzügen mit der Bergung des Containers begonnen werden. Die Feuerwehr Weinsberg baute ihrerseits eine Dekontaminationstelle auf.
Kommandant Schaffroth veranlasste die Alarmierung von unterer Wasserbehörde, Abrollbehälter Atemschutz und des Einsatzleitwagens 2. Mit dem gegen 2 Uhr eintreffenden Kreisbrandmeister Uwe Vogel bildete der Neuenstädter Kommandant die Technische Einsatzleitung zur weiteren Koordination des Einsatzablaufes.
Die Feuerwehr Neuenstadt stellte den Brandschutz für den LKW sicher und streute unter Atemschutz die Einsatzstelle mit Chemikalienbinder ab, so wurde ein Eindringen der Aminophosphonsäure in das Erdreich verhindert. Der Säurecontainer konnte anschließend in ein Überfass gestellt werden, somit war das erste Einsatzziel erreicht und das Auslaufen der Säure gestoppt. Die beteiligten Feuerwehren aus Weinsberg, Neckarsulm und Heilbronn konnten um ca. 6 Uhr am Morgen aus dem Einsatz herausgelöst werden.
Kommandant Hartmut Schaffroth organisierte dann gemeinsam mit der Polizei und der Autobahnmeisterei die Entsorgung des Gefahrgutes, der kontaminierten Ladung und die Tiefenreinigung der Fahrbahn. Diese Arbeiten zogen sich bis in den Nachmittag hin. Der Gefahrstoffzug aus Weinsberg konnte die noch im Container verbliebenen 600 Liter Säure in einen neuen Behälter umpumpen. Mit Hilfe des Bauhofes Neuenstadt konnte mit einem Gabelstapler das Ladegut auf zwei bereitgestellte LKW umgeladen werden.
Insgesamt waren hier über 100 Feuerwehrmänner mit 16 Fahrzeugen im Einsatz. Die A81 war bis um 06:15 Uhr voll gesperrt was zu einem starken Umleitungsverkehr führte. Menschen kamen bei diesem Unfall nicht zu schaden.
Markus Schuster
-Pressesprecher-
Fotos: Feuerwehr Neckarsulm und Feuerwehr Neuenstadt
Freiwillige Feuerwehr Neuenstadt a.K.
Freiwillige Feuerwehr Neckarsulm
- AB PritscheAbt. Neckarsulm
- ELW 2Abt. Neckarsulm
- GabelstaplerAbt. Neckarsulm
- GW-MessAbt. Neckarsulm
- KdoWAbt. Neckarsulm
- KdoW IAbt. Neckarsulm
- LF 20Abt. Neckarsulm
- RWAbt. Neckarsulm
- WLF IIAbt. Neckarsulm
Freiwillige Feuerwehr Weinsberg
- ELW 1Abt. Weinsberg
- TLF 16/25Abt. Weinsberg
- HLF 20/16Abt. Weinsberg
- RW 1Abt. Weinsberg
- GW-G 2Abt. Weinsberg
- Dekon-PAbt. Weinsberg