Schaden in unbekannter Höhe hat eine Verpuffungsexplosion in Obersulm-Affaltrach verursacht. Beschädigt wurde eine 50 000 Euro teure Absaug- und Brikettieranlage für Säge- und Hobelspäne der Schreinerei Volk.
"Es war ein Riesenknall und dann kam eine drei Meter lange Stichflamme aus dem Blechkasten",schildert Nachbarin Anna Kuder ihren ersten Eindruck. Gemeinsam mit ihrem Sohn Jochen alarmierte die Nachbarin um 11.40 Uhr die Feuerwehr.
Schreinergeselle Joachim Baumann, der im Lackierraum unter der Absauganlage arbeitete, reagierte schnell, als er einen Knall hörte und plötzlich alles voller Rauch war. "Ich habe sofort meinen Chef gerufen." Schreinermeister Jochen Volk bekämpfte dann beherzt mit dem Feuerlöscher den Brand durch die Lüftungsklappe. "Zum Glück hat das ganze Sicherheitssystem funktioniert",ist Volk froh, dass sich bei der Verpuffungsexplosion die Lüftungsklappe vorschriftsmäßig öffnete und den Druck ins Freie entweichen ließ. Mit dem Schrecken kamen auch die Nachbarn davon.
Im Hof der Schreinerei hat inzwischen die Drehleiter der Obersulmer Feuerwehr Stellung bezogen. Aus einem rechteckigen Metallkasten unterhalb des Giebels im Werkstattgebäude signalisiert dichter Rauch einen Brand unter dem Dach. Dort sind die Absaug- und Brikettieranlage für Säge- und Hobelspäne sowie das Spänesilo untergebracht. Am Montag stehen kurz vor zwölf Uhr das Löschfahrzeug LF 8/6 und das 31 Jahre alte Tanklöschfahrzeug der Obersulmer Wehr mit blinkendem Blaulicht und brummenden Pumpen auf der Poststraße. 18 Feuerwehrmänner bekämpfen den Brand in der Schreinerei.
Rettungsassistent Thomas Frese hat Notarzt Dr. Roland Helfrich von der Rettungswache der Klinik Löwenstein mit dem DRK-Rettungswagen zum Brandort gefahren. Die Helfer-vor-Ort-Gruppe des Obersulmer DRK-Ortsvereins sind mit ihrem Einsatzfahrzeug herbeigeeilt. Glücklicherweise ist niemand verletzt. Obersulms Polizeipostenführer Dietmar Sonnberger nimmt mit seiner Mannschaft und einer Weinsberger Streife den Brand auf. Die Feuerwehrmänner rollen rote, gelbe und weiße Schläuche verschiedener Stärke aus.
Feuerwehrmann Harald Hohl bedient als Maschinist die Pumpe im LF 8/6 und öffnet die Ventile. Schnell füllen sich die Schläuche zum Atemschutztrupp im Korb der Drehleiter und zum Atemschutztrupp, der über eine Steckleiter den Innenangriff vornehmen soll. Feuerwehrmann Stephan Kress hat im Führerstand der Drehleiter Platz genommen und manövriert seine Kameraden im Arbeitskorb an die qualmende Lüftungsöffnung heran. Mit einem C-Rohr spritzen die Atemschutzträger im Korb in den qualmenden Schlund.
Ein Lüfter bläst Frischluft in die verrauchte Schreinerei. Schnell haben die Feuerwehrleute das Feuer im Griff und helfen mit ihren Pumpen beim Absaugen des Löschwassers aus der Absauganlage. "Die Mannschaft des LF8/6 hat als Erstes die Sprinkleranlage der Absaugvorrichtung an die Wasserversorgung angeschlossen",gibt Feuerwehrkommandant Michael Schepperle Auskunft zum Einsatz.
Mit der Wärmebildkamera untersucht Abteilungskommandant Gerhard Schenk das Gebäude. "Keine außergewöhnlichen Temperaturen",stellt er nach den Löscharbeiten fest. "Ich vermute, ein abgebrochener Sägeblattzahn war die Ursache",sagt Jochen Volk.
Bild: Glimpflich ausgegangen: Mit Hilfe der Drehleiter bekämpfte die Obersulmer Feuerwehr den Brand in der Schreinerei "Volks-Möbel". Wie hoch der Schaden ist, war gestern noch nicht bekannt. (Foto: Gustav Döttling)