Eine 132 mal 62 Meter große Lagerhalle stand am Montagabend im Heilbronner Industriegebiet in Flammen. Mitarbeiter einer Bank in einem Verwaltungsgebäude direkt neben der Lagerhalle in der Salzstraße sahen gegen 18.45 Uhr starken Rauch aus dem Gebäude kommen. Der Brand brach im mittleren Teil der Halle aus, wo Prospekte, Preislisten und anderes gelagert waren, die Flammen breiteten sich laut Zeugenaussagen rasend schnell aus. Als die Feuerwehr den Brand unter Kontrolle bekam, waren an dem angrenzenden Verwaltungsgebäude aufgrund der Hitze bereits erste Fensterscheiben zu Bruch gegangen. Ein Übergreifen der Flammen konnte durch die Feuerwehr verhindert werden. Kurz nach 21 Uhr überflog ein Polizeihubschrauber die Brandstelle, um nach eventuell unerkannten Brandherden zu schauen.
Die Brandursache ist völlig unklar, die Kriminalpolizei Heilbronn hat die Ermittlungen übernommen. Die Halle beinhaltet einen Industriepark, in dem Lagerräume an mehrere Firmen vermietet sind.
Der Einsatzleiter der Polizei, Andreas Mayer, hatte fast 50 Beamte im Einsatz. Es wurden Gebäude, die in der Windrichtung stehen, darunter ein Lebensmittelgroßmarkt, auf Personen überprüft. Es musste jedoch niemand evakuiert werden. Die nächsten Wohnungen in der Windrichtung lagen zum Glück über 100 Meter entfernt. Messungen der Spezialisten der Berufsfeuerwehr ergaben lediglich relativ niedrige Schadstoffkonzentrationen im Rauch, so dass von einer Gefährdung der Bevölkerung nicht ausgegangen werden musste. Da die Rauchentwicklung sehr stark war, wurde trotzdem über die Radios eine Warnung ausgestrahlt. Die Salzstraße wurde voll gesperrt.
Eberhard Jochim, Einsatzleiter der Heilbronner Feuerwehr, war mit 150 Einsatzkräften der Berufsfeuerwehr und der Freiwilligen Feuerwehrabteilungen der gesamten Stadt am Brandort. Insgesamt wurden 37 Fahrzeuge eingesetzt. 50 weitere Wehrleute und weitere zwölf Fahrzeuge, insbesondere auch Drehleitern, kamen aus Neckarsulm, Bad Friedrichshall und von der Werksfeuerwehr der Firma Audi zur Unterstützung. Da die zahlreichen Löschschläuche in den Spitzenzeiten bis zu 15.000 Liter pro Minute verbrauchten, legten die Feuerwehr Schläuche bis zum 300 Meter entfernten Neckar.
Der Einsatzleiter der Rettungsdienste, Dr. Ralf Hilbig, hatte 40 Frauen und Männer mit zwölf Einsatzfahrzeugen zur Verfügung. Unterstützung kam auch vom Technischen Hilfswerk, das mit fünf Mann und zwei Fahrzeugen an den Brandort kam und insbesondere mit ihren Beleuchtungseinrichtungen unterstützte.
Die Löscharbeiten werden laut Eberhard Jochim bis in die Morgenstunden dauern. Da es beim Ausräumen der Brandnester immer wieder rauchen wird, müssen Anwohner in Windrichtung sicherlich den ganzen Tag mit Rauchbelästigung rechnen. Die Polizei geht davon aus, dass die Salzstraße am Dienstag zumindest vorerst weiterhin gesperrt bleibt.
Ein tragischer Unfall ereignete sich zu Beginn des Einsatzes in Heilbronn-Biberach. Ein alarmierter Feuerwehrmann prallte mit seinem PKW gegen einen Stadtbus. Er selbst wurde mittelschwer, der Busfahrer leicht verletzt. Fahrgäste wurden nicht beeinträchtigt.
Bilder: Guido Sawatzki, HSt