Während die Feuerwehr Neudenau mitten in der Einsatzabwicklung der Unwetterschäden war, kam um 10.56 Uhr eine Alarmmeldung der Leitstelle Heilbronn herein, dass sich beim Kilometer 76,4 (ironischerweise fast an der gleichen Stelle, wo vor gut acht Monaten dieses Szenario geübt wurde) ein Bahnunfall ereignet hat. Gemeldet waren 200-300 Insassen, die evakuiert werden mussten, da ein Baum auf den Zug in Richtung Möckmühl bzw. in die Oberleitung gefallen war.
Das Tanklöschfahrzeug sowie der Kommandowagen mit dem "Einsatzleiter vor Ort" fuhren zum Treffpunkt Züchterheim. Da kein Notfallmanager auffindbar war und die Leitstelle keine offizielle Freigabe für das Betreten der Bahnkörper hatte, mussten die Kräfte etwa 15 Minuten warten, bis sie - ausgerüstet mit Notfallrucksack - zum Zug vorgehen konnten. Die Evakuierung des Zuges hatte bereits durch Mitarbeiter der Deutschen Bahn begonnen, etwa 150 Personen wurden zunächst zum Treffpunkt Züchterheim geführt, darunter eine ältere gehbehinderte Frau. Dort wurden sie - dank dem schnellen Einsatz der freiwilligen Helfer vom Kleintierzuchtverein - mit ersten Getränken oder nur einem warmen Sitzplatz versorgt. Die von der Funkzentrale Neudenau nachalarmierten Mannschaftstransportwagen der Feuerwehren Möckmühl, Bad Friedrichshall und Neckarsulm beförderten alle Personen zum Bauhof Neudenau, von wo sie mit Ersatzbussen der Bahn nach Heilbronn zurückbefördert wurden.
Außerdem waren Einsatzkräfte vom DRK Neudenau im Einsatz, sowie die Schnelleinsatzgruppe DRK/DLRG Möckmühl, der DRK-Kreisbereitschaftsleiter und der stellvertretende Kreisbrandmeister aus Neckarsulm sowie ein Notfallmanager der Bahn und ein Notfallseelsorger.
Um 12.20 Uhr waren alle Bahninsassen abtransportiert; dieser Einsatz konnte beendet werden, die FW Neudenau kümmerte sich wieder um die restlichen Unwetter-Einsätze…
Leider konnte aufgrund von Mangel an Zeit und Mannschaft erst gegen Ende des Einsatzes fotografiert werden.
Uwe Amann, FF Neudenau