Ähnlich wie im Jahr 2008 wurde die Gemeinde Oedheim in den späten Abendstunden des 29. Mai von einer immensen Unwetterfront überrollt. Binnen weniger Stunden fiel durch Starkregen örtlich mehr als 100 Liter pro Quadratmeter. So erreichte die Feuerwehr Oedheim der erste Einsatz gegen 23:18 Uhr mit einem gemeldeten Wasserschaden im Ortsteil Degmarn. Da die Einsatzzahlen in den folgenden Stunden immer weiter anstiegen, wird gemäß des Unwettermoduls des Landkreises gegen 2:19 Uhr Überlandhilfe aus dem südlichen Landkreis angefordert.
Im Rahmen des Unwettermoduls wurde die Alarmierung von Meldeempfänger auf Fax umgestellt. Die technische Einsatzleitung wurde im Gerätehaus der Feuerwehr Oedheim eingerichtet. Von hier aus wurden die über Fax gemeldeten Einsätze den einzelnen Gruppen und Zügen zugeordnet. Neben unzähligen vollgelaufenen Kellern musste die Feuerwehr zu mehreren Erdrutschen ausrücken. Besonders betroffen war hier von die Kreisstraße 2139 zwischen Oedheim und Bad Friedrichshall, welche auf unbestimmte Zeit gesperrt bleiben muss. Auch größere Einsatzstellen wie z.B. das Oedheimer Hallenbad und die Kochertalschule mussten abgearbeitet werden. Gegen 5 Uhr am 30. Mai stieg der Kocherpegel über den Hochwassermeldewert. Da das Passieren der Kocherbrücke eine Stunde später nicht mehr möglich war, wurden Fahrzeuge und Personal rechtzeitig zur Sicherung des Grundschutzes auf beide Seiten verteilt. Mit steigendem Kocherpegel wurde der Damm zum angrenzenden Campingplatz so stark beansprucht, dass gegen 7 Uhr ein kritischer Wert erreicht wurde. Ca. 100 Bewohner und Urlauber mussten vorsichtshalber evakuiert werden. Diese wurden durch das Deutsche Rote Kreuz betreut und versorgt. Ebenfalls musste ein im Altdorf liegender Lebensmittelmarkt gegen Eindringen der Wassermassen gesichert werden. Zusammen mit der DRLG musste die Feuerwehr Oedheim im weiteren Verlauf 3 Personen aus einem vom Hochwasser eingeschlossenen Haus retten. In der Nacht vom 31. Mai wurde die Feuerwehr Oedheim gegen 0:44 Uhr zu einem vermeintlichen Brand eines Lebensmittelmarktes alarmiert. Vor Ort staunten die Einsatzkräfte nicht schlecht, als aus dem zuvor überfluteten Erdreich neben dem Lebensmittelmarkt Dampf aufstieg. Als Ursache konnte ein alter aber noch unter Spannung stehender Stromkasten ausfindig gemacht werden, welcher ca. 30cm tief im Boden lag. Die Einsatzstelle wurde abgesperrt und der zuständige Energieversorger beauftragt.
Tag 3 im Dauereinsatz. Im Laufe des 31. Mai wurden noch mehrere Keller ausgepumpt. Fahrzeuge welche nicht im Einsatz waren wurden gesäubert und neu bestückt um im Falle von weiteren Einsätzen wieder einsatzbereit zu sein. Wichtige Straßen wurden durch die Feuerwehr und der Gemeinde in Rücksprache mit dem Landratsamt so geräumt und gesäubert, dass sie wieder befahrbar sind. Trotzdem kommt es im Gemeindegebiet noch zu mehreren Vollsperrungen.
Ca. 170 Einsätze davon 1 Brandeinsatz musste die Feuerwehr Oedheim in 3 Tagen abarbeiten. Dies wäre niemals ohne die Hilfe anderer Landkreiswehren möglich gewesen. Im Einsatz waren neben der Feuerwehr Oedheim die Feuerwehren aus Brackenheim (3 Fahrzeuge) und Untergruppenbach (3 Fahrzeuge) sowie das Technische Hilfswerk Heilbronn (1 Fahrzeug). Die Feuerwehr Oedheim möchte sich außerdem auf diesem Wege nochmals für die sehr gute Zusammenarbeit mit allen Beteiligten Organisationen bedanken. Danke für eure Unterstützung! Ebenfalls Danke an alle Helfer, Unterstützer und Ehefrauen, die während dem Einsatz im Hintergrund die komplette Versorgung aller in Oedheim eingesetzten Kräfte gestemmt haben. Auch der Gemeindeverwaltung um Bürgermeister Schmitt, welche fast ebenfalls Rund um die Uhr mit der Feuerwehr im Einsatz war gilt ein großer Dank für die reibungslose Zusammenarbeit und die ständige Präsenz.
Die Woche über wird die Feuerwehr Oedheim weiterhin mit Aufräumarbeiten und der Wiederherstellung der vollständigen Einsatzbereitschaft beschäftigt sein.