von Deutscher Feuerwehrverband
Fast 20.000 Windenergieanlagen stehen in ganz Deutschland. Sie bergen bei Einsätzen oft ungewohnte Gefahren, die Herausforderungen an die Taktik der Führungskräfte stellen. Mit einer neuen Fachempfehlung will der Deutsche Feuerwehrverband (DFV) hier Unterstützung bieten.
„Grundsätzlich ist in der Regel von zwei feuerwehrrelevanten Notfallarten auszugehen: Es brennt oder es ist technische Hilfe zu leisten“, erklärt Rudolf Römer, stellvertretender Bundesgeschäftsführer des DFV. „Zu Letzterem zählt auch die Unterstützung des Rettungsdienstes bei der Versorgung von erkranktem oder verletztem Montage- oder Wartungspersonal“, erläutert er weiter.
Die Erkenntnisse der Fachempfehlung in der Zusammenfassung lauten wie folgt:
- Einsätze an Windenergieanlagen stellen Einsätze abseits der Routine dar. Feuerwehrführungskräfte sollten sich auf Notfälle in ihrem Zuständigkeitsbereich vorbereiten. Dies sollte mit einer Bestandsaufnahme der bestehenden Anlagen im Einsatzgebiet beginnen. Dabei sind die Identifikationsnummer der Windenergieanlage, der Betreiber (Telefonnummer) sowie die sinnvollsten Anfahrtswege zu ermitteln.
- Löschversuche sollten nur dann unternommen werden, wenn sich der Brand im Turmfuß oder Übergabehäuschen befindet. Hier gelten insbesondere die Regeln der Brandbekämpfung bei Hochspannung.
- Wenn es keine andere Möglichkeit gibt, ist beim kontrollierten Abbrennen lassen um das Brandobjekt mindestens ein Sicherheitsabstand von 500 m einzuhalten (in Windrichtung mehr).
- Wichtig sind die Einbindung der Feuerwehr bereits in der Bauplanungsphase sowie regelmäßige Objektbegehungen und/oder Übungen an der Windenergieanlage.
- Im Falle medizinischer Notfälle sind oft nur Spezialkräfte in der Lage, die richtige Hilfe zu bieten. Frühzeitige Kontakte, gemeinsame Übungen und das Wissen der Arbeitsweise von Höhenrettungsgruppen bringen entscheidende Vorteile im Einsatz.