Sie sind zwei starke Rettungsorganisationen: die Freiwillige Feuerwehr und der DRK-Ortsverein Brackenheim. Auch wenn sie sich von ihren Strukturen unterscheiden, zeigen sie immer wieder bei Unfall-Simulationen, wie sie Hand in Hand arbeiten. Die roten Fahrzeuge der Floriansjünger gefallen vor allem den Kindern. So war es auch beim Tag der offenen Tür in Brackenheim. Für besondere Klänge sorgten vier Dudelsackspieler im Schottenrock des Feuerwehr-Spielmannszugs Bönnigheim.
Kindergruppe Seit wenigen Monaten haben die Sieben- bis Zehnjährigen die Möglichkeit, in der neuen Kindergruppe einen kleinen Einblick in die Arbeit der Floriansjünger zu bekommen. Stephan Pfeiffer ist der Leiter und Ansprechpartner. Die Kleinen könnten auf diese Weise das soziale Gefüge in der Feuerwehr kennenlernen.
Raphael gehört seit einem halben Jahr dazu, und es macht ihm großen Spaß, dabei zu sein. Den DRK-Krankentransportwagen, von dem die Brackenheimer inzwischen nur noch einen besitzen, durften die kleinen Feuerwehrkinder in ihrer neuen Kleidung begutachten. Bereitschaftsführer Jens Keck erklärte zudem das Prinzip der Vakuummatratze, mit der Wirbelgeschädigte transportiert werden können.
„Von den derzeit 20 Kindern sind einige zusätzlich auch beim Jugendrotkreuz“, berichtet Keck. Das alte Fahrzeug musste aus technischen Gründen ausgemustert werden, was den Brackenheimer ab und zu Probleme bereitet. Vor allem, wenn bei Turnieren in Meimsheim und Güglingen jeweils eines gebraucht wird. Dann muss ein Fahrzeug in Heilbronn angemietet werden. Vereinsvorsitzender Dr. Henning Schock weist in diesem Zusammenhang auf die Kosten eines neuen Fahrzeugs hin: „Wir müssen das weitgehend selbst aufbringen.“
Insgesamt haben die Brackenheimer vier Fahrzeuge: einen Krankentransportwagen, zwei Mannschaftstransportfahrzeuge und den Lkw des Landes Baden-Württemberg. Eines der Fahrzeuge für die Helfer vor Ort, das bisher privat untergestellt war, steht jetzt in Güglingen bei der Feuerwehr. Dies fördere die Zusammenarbeit mit der Wehr, so Schock. Auch mit Cleebronn klappe es gut. Derzeit gehören 41 Aktive und 28 Jugendliche zum Ortsverein.
Einsatzübung Die DRK-Helfer und die Floriansjünger zeigten den Besuchern den Ablauf eines Einsatzes. Zwei Drittel bestünden aus technischer Hilfeleistung, so Kommandant Peter Hügle. Simuliert wird ein Verkehrsunfall. Weil der Fahrer im umgekippten Fahrzeug eingeklemmt ist, bereitet Marion Thiel den Zugang über das Heckfenster für Notarzt oder Ersthelfer vor. Nach der Stabilisierung des Unfallopfers wird das Dach mit der Schneideschere entfernt, dann kommen die Kopfstützen an die Reihe. Der Fahrer wird gerettet, und die Zuschauer beobachten interessiert den Transport zum Rettungswagen.
Bild: Die Kameraden der Feuerwehr und des DRK Brackenheim zeigen, wie sie im Notfall vorgehen würden. (Foto: Gerhard Dubinyi)