Kreisfeuerwehrverband Heilbronn

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Zwei Personen bei Brand in Firma vermisst

Leingartenvon Stefanie Pfäffle, HSt

Eine Verpuffung hat zum Brand in einer der Hallen der Firma CBL im Gewerbegebiet Leingarten geführt. Zwei Hallen sind verraucht, Personen werden vermisst. Zusätzlich wurde ein Mitarbeiter zwischen Behältern mit einer chemischen Flüssigkeit eingeklemmt. Das ist das Szenario, das sich den rund 40 Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehr am Sonntagmorgen bietet. Eine überaus anspruchsvolle Jahreshauptübung, wie sich herausstellen soll.

Alarm Um 10.06 Uhr geht der Alarm los. Kommandant Rouven Leibbrand ist als erster am Ort des Geschehens. Ganz bewusst wollte der Einsatzleiter nicht wissen, was sein Vorgänger André Göbl und dessen Team vorbereitet haben. Zwei echte CBL-Mitarbeiter stehen im Hof und geben ihm die ersten Auskünfte. „Wie viele Kollegen waren heute noch da, was habt ihr da drinnen gearbeitet?“ will Leibbrand wissen. Disanatare Vincton und Silva Isuru wurden vorher instruiert, was sie zu sagen haben. Trotzdem war das gar nicht so einfach, wenn die Muttersprache eben nicht Deutsch ist. „Aber das ist richtig gut, dass die hier sowas üben“, loben beide einhellig. „Uns geht es im Grundsatz immer darum, dass wir die Örtlichkeiten von möglichst vielen Firmen kennen, damit man dann bei einem Einsatz weiß, auf was man achten muss“, erklärt André Göbl.

Leibbrand läuft einmal ums Gebäude herum, verschafft sich einen Überblick, um seine Mannschaft anweisen zu können. „Eine sehr spannende Lage mit gleich drei Einsatzarten, da hat die Chaosphase etwas länger gedauert, bis entsprechende Abschnitte eingeteilt und Teams gebildet wurden“, gibt er am Ende zu.

Während sich ein Teil um die verrauchten Hallen und die vermissten Personen kümmert, ist ein Trupp an den verrutschten Chemikalienbehältern beschäftigt. Der aufgeregte Chef und einer seiner renitenten Mitarbeiter, beide von zwei Kameraden gespielt, stören die Arbeit. Auch das ist Realität.

Während zwei den oberen Behälter mit einem Holzbalken etwas sichern, geht es nun darum, das Problem zu lösen. Erstmal herausfinden, welcher Gefahrstoff überhaupt drin ist: Die Buchstabencodes draußen müssen dechiffriert werden. Schnell wird klar: Auch hier müssen Atemmasken getragen werden.

Es ist überaus knifflig. Mehrere Rettungsmöglichkeiten werden diskutiert. „Wir haben das bewusst so schwierig gestaltet, damit sie was lernen und das an einem Übungsabend ohne Hektik auch nochmals aufgreifen können“, sagt Göbl. Ihm fällt auf, dass sich irgendwie niemand um den eingeklemmten Verletzten kümmert. Eine Puppe zwar, aber trotzdem müsste da zwingend immer einer sein. „Es geht ja bei einer Übung auch darum, Schwachstellen zu erkennen, an denen man noch arbeiten kann.“

Entwarnung Endlich steht die Lösung. Hölzer, Schläuche, mit allem möglichen wird der Behälter gesichert, dann mit einer Spreizschere angehoben und schließlich mit einem Gabelstapler entfernt. Die Puppe ist frei und jetzt kümmert sich auch sofort jemand um sie.