Gleich in zwei Abteilungen der Freiwilligen Feuerwehr haben die Wahlen zur Abteilungsleitung einen Generationenwechsel gebracht. In Grombach gibt Lothar Fleck die Glocke, die alle Sitzungen einleitet, an Bernd Gleichauf weiter; in Heinsheim übernehmen Max Elser und Felix Nägelein die Ämter von Matthias Kampp und Jürgen Lietzow. Fleck und Kampp bleiben der Feuerwehr aber weiterhin erhalten.
„Ich könnte mir gut vorstellen, wenn in Grombach das neue Feuerwehrhaus steht, den Funk zu bedienen“, sagt Lothar Fleck, „auch habe ich meinen Lkw-Führerschein nochmal um fünf Jahre verlängert, denn ich fühle mich noch nicht so alt, um aufs Altenteil zu gehen.“
Matthias Kampp, der seinen Wohnsitz nach Eppingen verlegt hat, bleibt der Feuerwehr Bad Rappenau ebenfalls zunächst erhalten. „Ich bin noch Leiter der Führungsgruppe und für deren Ausbildung verantwortlich“, so Kampp, „doch wir werden jetzt in aller Ruhe schauen, wer mir nachfolgen könnte.“
Seit 19 Jahren gehört der gebürtige Elztaler Kampp, der bereits 1985 in die Jugendfeuerwehr seiner Heimatgemeinde eintrat und mit 20 Jahren Abteilungskommandant wurde, der Abteilung Heinsheim an. Zehn Jahre stand er ihr vor. „Eines der Highlights während meiner Amtszeit war die Stationierung des Einsatzleitwagens in Heinsheim, denn es war nicht selbstverständlich, dass dieses Führungsfahrzeug in einen Stadtteil kam.“ Ein weiterer Höhepunkt für Kampp, der sich jetzt der Freiwilligen Feuerwehr Eppingen anschließen will, war die Sanierung des Feuerwehrhauses. „Wir haben das große Glück, dass das Heinsheimer Feuerwehrhaus noch unter der Mosbacher Regie gebaut worden ist und entsprechend groß ausfiel“, erzählt Kampp. „Das sind gute Voraussetzungen.“ Viel Eigenleistung steckte die Abteilung in die Sanierung. „Eine Sanierung eines Feuerwehrhauses erlebt man nicht so oft.“
Wovon Kampp spricht, kann Lothar Fleck gut nachvollziehen, wenngleich in Grombach keine Sanierung sondern ein Neubau ansteht. „Das ist eine große Aufgabe“, weiß Fleck, der vor sechs Jahren angekündigt hat, sein Amt 2021 aus Altersgründen zur Verfügung zu stellen. Seit sechs Jahren plant die Abteilung den Neubau, denn das Domizil im Untergeschoss der Verwaltungsstelle ist nicht mehr zeitgemäß. Der Mannschaftstransportwagen etwa muss in einer Garage an der Schule untergestellt werden.
Noch gut kann sich Lothar Fleck an seine ersten Schritte in der Feuerwehr erinnern. „Als ich 1978 eingetreten bin, gab es noch keine Grundausbildung, der erste Lehrgang, den ich belegt habe, war der zum Gruppenführer.“ Schon 13 Jahre später wurde er zum stellvertretenden Abteilungskommandanten gewählt. Nach zehn Jahren als zweiter Mann der Abteilung folgte 2001 die Wahl zum Kommandanten.
„Als ich gewählt wurde, hatte ich schon einen kleinen Vorgeschmack darauf, was mich erwartet“, erinnert sich Fleck, „ich wusste, in welche Richtung es läuft und konnte mir Ziele setzen, die ich mit der Abteilung erreichen wollte.“
Ein großes Ziel war das Ablegen des Leistungsabzeichens in Gold. „Wir haben immer Bronze und Silber gemacht, doch niemand hatte weiter gemacht.“ Mit einer Gruppe von Grombachern war Fleck erfolgreich. „Das war gar nicht so einfach, denn es war gefordert, dass wir mit Schere und Spreizer agieren mussten, doch es war für uns unlogisch, mit etwas zu üben, das wir gar nicht in der Abteilung haben.“ Also entschieden sich die Grombacher, das Leistungsabzeichen in Osterburken anstatt in Heilbronn abzulegen.
Blickt Fleck, der auch die Ausbildung zum Atemschutzgeräteträger hat, auf die vergangenen 43 Jahre zurück, so stellt er fest: „Viele Anforderungen gab es früher nicht, es hat sich viel verändert, doch man darf nicht auf seinem Standpunkt stehen bleiben, sondern muss sich stetig weiterentwickeln.“