Kreisfeuerwehrverband Heilbronn

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Zwei Abteilungen unter einem Dach

Beilsteinvon Joachim Kinzinger, HSt

Bunte Tücher flattern in der grünen Birke beim Richtfest. Der Wind bläst kräftig. Zimmermann Thomas Bauer lobt das \"prächtige Gebäude\", hebt das Glas, leert es und schmettert es auf das Holzdach. So weiht der Beilsteiner Zimmermann am Donnerstagnachmittag das 2,6 Millionen teure Feuerwehrhaus. Es steht auf der Harthöhe und wird das neue Domizil der Feuerwehrleute aus Beilstein und Schmidhausen.

Mehr als 100 Gäste sind vor Ort. \"Es war ein steiniger und harter Weg, bis wir Richtfest feiern können\", sagt Bürgermeister Günter Henzler. Er erinnert an die lange Findungs- und Planungsphase seit den ersten Überlegungen im Jahr 2002. Schnell wird damals klar, dass eine Erweiterung am derzeitigen Standort an der \"alten Bahn\" nicht in Frage kommt.

Im Mittelpunkt stehen die Überlegungen, beide Abteilungen unter einem Dach zu vereinen. Raumprogramm erstellen, Standorte suchen, Kosten überprüfen, Gebäude- und Dachformen ausloten, Materialien festlegen. In der Feuerwehr und im Gemeinderat gibt es lange Debatten. Als Standort ist die Harthöhe an der Schmidhausener Straße seit 2004 erste Wahl. \"Für die Feuerwehr ist es eine gute Lage\", unterstreicht Architekt Roland Kiderlen aus Stuttgart.

Hilfeleistungen

Kommandant Bernd Kircher nennt dafür \"technische Gründe\". Von Söhlbach bis Stocksberg müssen die 66 aktiven Floriansjünger jedem Bürger \"gleich gute Hillfeleistungen bieten\". Kircher: \"Das sind optimale Einsatzzeiten.\" Und: \"Das Richtfest ist ein erfreulicher Tag für uns. Wir sind sehr zufrieden.\"

Bis das Raumprogramm steht, verstreichen einige Jahre. Mitte 2010 fällt der Baubeschluss im Gemeinderat. Namhafte Zuschüsse von mehr als 900 000 Euro erleichtern der Stadt die Finanzierung. Henzler nennt rund 600 000 Euro aus dem Ausgleichsstock und mehr als 315 000 Euro als Zuwendungsbescheid des Landes.

In der Gluthitze im Juli 2010 ist Spatenstich, es ist staubtrocken, der Boden hart. Der schneereiche Frühwinter bringt den Zeitplan etwas durcheinander. Die Einweihung hat Henzler auf den 22. Oktober terminiert, den Tag der offenen Tür mit Feuerwehrfest am 23. Oktober.

Herzstück

Architekt Roland Kiderlen erinnert an die frühere Spritzenhütte im Stadtkern, das Magazin an der alten Bahn, das sein Vater Heinrich Kiderlen in den 70er Jahren gebaut hat. Vor dem Neubau haben sich Planer, Verwaltung und Gemeinderat viele Objekte in der Umgebung angeschaut. Herzstück des neuen Hauses ist die Halle, die Platz für fünf Löschfahrzeuge bietet. Zur Alarmebene gehören Umkleiden und Nebenräume. Mit Blick zum Schmidbachtal und den Löwensteiner Bergen ist die Schulungsebene angeordnet.

\"Es war eine spannende Frage nach der Formgebung\", erzählt Kiderlen. Das Markenzeichen ist die massive Sicht-Leichtbetonbauweise des Hauses. Unverputzte Kalksandsteinwände prägen den Innenbereich. Die Dachkonstruktion ist aus Schichtholz, Tonziegel werden demnächst verlegt. Das Gebäude hat eine Nutzfläche von rund 1100 Quadratmetern.