Um Geld zu sparen, müssen auch bei den Feuerwehren Kräfte gebündelt werden. Aber nicht um jeden Preis. In Schwaigern jedenfalls mache die Zusammenlegung der Teilortwehren keinen Sinn, stellte der neue Kreisbrandmeister Uwe Vogel bei deren Jahreshauptversammlung klar.
Stressige Wochenenden hat er momentan, der neue Kreisbrandmeister. Da überall in der Region die Feuerwehren ihre Jahreshauptversammlungen abhalten, stapeln sich auf dem Schreibtisch von Uwe Vogel die Einladungen. Doch mehr als zwei Termine pro Abend schafft er nicht. Da muss er der einen oder anderen Wehr schon mal einen Korb geben. Für die Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Schwaigern in der Stettener Mehrzweckhalle nahm sich der neue Kreisbrandmeister aber den ganzen Samstagabend lang Zeit.
Dass an der taktischen Ausrichtung der vier Schwaigerner Wehren auch künftig nicht gerüttelt werden soll, nahm die Kommando-Ebene mit Erleichterung zur Kenntnis. Dass zum Jahresende beim Landratsamt plötzlich noch zusätzliche Mittel für die Kreisfeuerwehren zur Verfügung standen, darüber freute sich auch Bürgermeister Johannes Hauser. Denn die Schwaigerner Wehr braucht dringend einen neuen Mannschaftstransportwagen. Über dessen Beschaffung war jüngst im Stadtrat hitzig und kontrovers debattiert worden. Dass es nun einen fast sechsstelligen Zuschuss vom Kreisbrandmeister dafür gibt, dürfte die Gemüter sicherlich etwas beruhigen. Die Umstellung der Funk- und Alarmierungssyteme von den veralteten analogen auf neue digitale Geräte wird aber noch geraume Zeit auf sich warten lassen.
Man hatte in Feuerwehrkreisen zwar insgeheim darauf gehofft, dass wegen der Fußball-WM die Polizei schnellstens digitalisiert wird und dann auch die Feuerwehren davon profitieren könnten. Doch die Umstellung wird Milliarden kosten, die im Moment nicht verfügbar sind; nicht einmal für die Polizei.
Im Jahresbericht des Kommandanten ließ Albert Decker das Jahr 2005 Revue passieren. Mit der geleisteten Arbeit ihres Feuerwehrvorstandes war die Versammlung einverstanden. Die Entlastung erfolgte einstimmig. Welchen Dienst die Feuerwehrleute ehrenamtlich für die Allgemeinheit leisten, ging aus dem statistischen Zahlenwerk hervor. So mussten die vier Schwaigerner Abteilungen - teils im Alleingang, teils im Verband - im zurückliegenden Jahr 45 mal ausrücken. 16 Brände wurden dabei gelöscht und 21 mal wurde technische Hilfe geleistet. Der Rest war unter Fehlalarmierungen zu verbuchen.
Sechs engagierten Feuerwehrmännern heftete Uwe Vogel die Landesehrennadel in Silber für 25 Jahre aktive Dienstzeit ans Revers: Uwe Schlund, Martin Nadj, Bernd Reiner, Eberhard Schmalzhaf und Ulrich Weißenstein von der Abteilung Schwaigern sowie Volker Schuster von der Abteilung Massenbach. Für ihre 50-jährige Feuerwehr-Zugehörigkeit ehrte Bürgermeister Johannes Hauser die Mitglieder des Alterszugs Karl Sinn, Karl Kachel und Heinrich Weißenstein aus Stetten, für 60 Jahre Erich Boger aus Massenbach.
(Fotos: Feuerwehr Schwaigern)