Wie sieht die Zukunft der Feuerwehr aus? Diese Frage stellt sich derzeit der Gemeindeverwaltungsverband Raum Weinsberg (GVV). Dr. Roland Demke soll helfen, sie zu beantworten.
Der GVV hat den Gutachter aus Würzburg damit beauftragt, einen Brandschutzbedarfsplan für Ellhofen, Eberstadt, Lehrensteinsfeld und Weinsberg zu erstellen. Aus diesem wollen die Kommunen und die Stadt die künftige Struktur der Wehren ableiten. Im Gemeinderat in Ellhofen und vor dem Technischen Ausschuss in Weinsberg präsentierte Demke nun erste Ergebnisse.
In den Kommunen im GVV sei das Risikopotenzial gering bis normal, sagte Branddirektor Demke, der Ereignisse aus den vergangenen vier Jahren ausgewertet hatte. Durchschnittlich 150 Alarmierungen gibt es im Jahr, ein Drittel davon sind Fehlalarmierungen oder Überlandhilfen.
"Respektabel" nannte er die Anzahl aller Einsatzfahrzeuge: 26 sind es im GVV. Was den baulichen Zustand des Feuerwehrhauses betrifft, sieht Demke in Ellhofen, Lehrensteinsfeld und Weinsberg akuten Handlungsbedarf: Neubau, Umzug oder umfangreiche Sanierung.
Was die Ausrückzeiten betrifft, stehen alle gut da. Zehn Minuten nach Alarmierung soll die Feuerwehr am Einsatzort sein, in Ellhofen braucht sie sechseinhalb Minuten, in Weinsberg eine Minute länger, in Lehrensteinsfeld sind es acht Minuten. Spitzenreiter ist Eberstadt: Durchschnittlich brauchen die Floriansjünger nur fünfeinhalb Minuten zum Einsatzort. "Das sind alles ordentliche Werte."
Im zweiten Schritt untersucht Demke bis Ende März die Vor- und Nachteile verschiedener Möglichkeiten der Kooperation. Klar ist: Eberstadt ist dabei außen vor. Es geht um das Trio Weinsberg, Ellhofen und Lehrensteinsfeld. "Ich spreche Empfehlungen aus", kündigt der Branddirektor an. Entscheiden müssten jedoch die Kommunen.
Bild 1: Ein Blick in die Fahrzeughalle der Weinsberger Wehr. Sie wird jährlich 86 Mal alarmiert. 130 Aktive hat die Gesamtwehr der Kernerstadt.Bild 2: Die Diskussion um den neuen Feuerwehrstandort in Ellhofen ist noch lange nicht beendet. Die Räte wollen aber erst die Ergebnisse des Gutachtens abwarten. (Foto: Joachim Kinzinger)