Ein bisschen frustriert waren sie schon. Da organisierte der Hausener Zug der Brackenheimer Feuerwehr extra ein Rockkonzert für die Jugend zum Ortsjubiläum „1800 Jahre Jupiter-Giganten-Säule“ und dann schüttet es wie aus Kübeln.
Zugführer Bernhard Schmoll gab sich aber zuversichtlich: „Wir sind sicher nicht die einzige Open-Air-Veranstaltung heute Abend, damit muss jeder leben.“ Für die Veranstalter war es nicht möglich, in die benachbarte Sporthalle auszuweichen, da dieser Ort bereits festlich mit Tüchern und Säulen für die nächste Veranstaltung geschmückt war. Trotzdem kamen immerhin etwa 300 Besucher zum Konzert der drei regionalen Bands Methusalem Komplott, Rückenwind und No Love Lost. „Wenn in Hausen ein Open Air stattfindet, sollte man da auch hingehen“, begründete Sabine Hopf ihr Kommen. „Das passiert wohl die nächsten 1800 Jahre nicht mehr.“ Abgesehen davon, bei warmem Wetter könne ja jeder feiern.
Während die Bands in einem nach vorne offenen Zelt rockten, mussten die Fans draußen bleiben. Wer das wichtigste Utensil des Abends, einen Regenschirm, nicht selber dabei hatte, kuschelte sich mit den anderen unter die flink von den Feuerwehrmännern aufgestellten Zeltdächer und Schirme. Franziska (14) und Marion (13) waren extra wegen Methusalem Komplott gekommen. „Wir kennen die Band und haben sogar eine CD von denen zu Hause“, erzählen sie. Ihrem ersten Impuls, bei dem Regen doch lieber daheim zu bleiben, gaben sie denn doch nicht nach.
Das Wetter musste auch den Feuerwehrmännern egal sein. Die waren nämlich nicht nur als Organisatoren vor Ort, sondern wollten die Veranstaltung auch für eigene Zwecke nutzen. Dazu gab es einen Infostand - überdacht natürlich - mit Bildern vergangener Einsätze, ein Tanklösch- und ein Löschgruppenfahrzeug. Das Schrottauto wurde benutzt, um zu demonstrieren, wie ein Scherenspreizer funktioniert. „Viele Leute haben das Gerät vielleicht schon mal im Fernsehen gesehen. Hier können sie sehen, wie viel Kraft dahinter steckt“, erklärt Marc Thede von der Feuerwehr Brackenheim. Viele probierten sich einmal an dem Scherenspreizer.
An einem anderen Stand wartete die Verkehrspolizei Heilbronn. Roberto Monaci, Polizeihauptkommissar bei der Verkehrsprävention, und Günther Horsinka, Polizeiobermeister bei der Verkehrsüberwachung, hatten sich wegen ihres Beamers allerdings in den Eingangsbereich der Sporthalle zurück gezogen. Schwerpunkt ihrer Informationstafeln waren Drogen im Straßenverkehr. „Bei den meisten Veranstaltungen bekommen wir gute Resonanz“, sagt Monaci. „Man kommt ins Gespräch und kann ein Stück weit an die Vernunft der jungen Leute appellieren.“
Bild: Eingeschworene Fans der rockenden Bands ließen sich vom schlechten Wetter nicht abhalten und fuhren nach Hausen. (Foto: Stephanie Pfäffle)