Die Polizei hat die Täter ermittelt, die den Großbrand in Schwaigern verursacht haben. Zwei Jungen im Alter von neun und zehn Jahren aus dem Ort haben offenbar mit ihren Zündeleien das Feuer entfacht, das nach letzten Schätzungen einen Schaden von 300.000 Euro verursacht hat. Einer der beiden hat sich seinen Eltern anvertraut, die sich dann bei der Polizei meldeten.Nach dem bisherigen Ermittlungsstand hatten sich die Buben in den Strohballen, die in der Scheune der Familie von Neipperg gelagert waren, ein „Lager“ gebaut. Hier haben sie offenbar schon seit mehreren Tagen Feuerwerkskörper gezündet. Am Samstagnachmittag zündelten sie schließlich an einem Strohballen des Lagers. Als diese anfingen zu brennen, versuchten sie noch, die Flammen auszutreten. Das gelang ihnen aber nicht. Darum flohen die Kinder aus der Scheune nach Hause.Die beiden Jungen müssen mit keinem Strafverfahren rechnen, da sie mit neun und zehn Jahren strafunmündig sind. Erst ab 14 können Jugendliche für ihre Straftaten zur Rechenschaft gezogen werden. Zivilrechtlich liegt der Fall anders (siehe unten). Möglicherweise müssen die Eltern für den Schaden haften.Trotz des schnellen Eingreifens der Feuerwehr, war die denkmalgeschützte Scheune nicht mehr zu retten. Auch etliche landwirtschaftliche Maschinen, die dort gelagert waren, wurden beschädigt. Lediglich zwei Außenmauern ragen noch in den Himmel. Ob diese einsturzgefährdet sind, müssen in den nächsten Tagen Sachverständige klären. Solange wird auch die Ortsdurchfahrt gesperrt bleiben.Versicherer und Gutachter seien am Montag vor Ort gewesen, ein Termin mit dem Landesdenkmalamt stehe noch aus, bestätigt Karl-Eugen Graf von Neipperg. „Die Standsicherheit des Gemäuers ist entscheidend“, weiß auch Hauptamtsleiter Karl-Heinz Seußler. Die Stadt habe vorsorglich eine Straßensperrung bis einschließlich Montag, 26. Oktober, beantragt.Inzwischen wird die Silcherstraße gereinigt, die Feuerwehr kontrolliert weiterhin das Areal: „Im Keller lagert Holz, das kann nochmal aufleuchten“, sagt Sprecher Volker Lang. 110 Feuerwehrleute hatten vor Ort verhindert, dass die Flammen auf das benachbarte Schloss übergreifen konnten.