Pressemitteilung der Albert Ziegler GmbH & Co. KG:
Gut eine Woche nach Insolvenzanmeldung läuft der Geschäftsbetrieb der Albert ZieglerGmbH & Co. KG wieder normal. Bestehende und neue Aufträge können unverändertausgeliefert werden; Wartung und Service werden in vollem Umfang erbracht. Zugleichhat es einen Wechsel in der Geschäftsführung gegeben, und zahlreiche Investoren habenihr Interesse bekundet.
Giengen an der Brenz, 25. August 2011 Die Albert Ziegler GmbH & Co. KG einer derinternational führenden Anbieter von Feuerwehrfahrzeugen und -technik mit rund 650 Mitarbeitern hatte am 16. August Insolvenz angemeldet. Dem vorläufigen Insolvenzverwalter Bruno M. Kübler ist es seitdem gelungen, den Geschäftsbetrieb umfassend zu stabilisieren. Vorausgegangen waren ausführliche Gespräche mit Lieferanten, Arbeitnehmervertretern und Lokalpolitik. Kübler, der Gründer und Seniorpartner der bundesweit tätigen Kanzlei KÜBLER ist, hat zudem die Kunden unverzüglich über den Stand der Dinge informiert.
Ziel ist die Sanierung des Unternehmens und die Rettung möglichst vieler Arbeitsplätze, betonteKübler heute in Giengen an der Brenz, dem Stammsitz des Unternehmens. Und ich bin sehrzuversichtlich, dass dies gelingt. Kübler hob ausdrücklich das hohe Engagement aller Mitarbeiter und die enorme Unterstützung in der Region hervor.
Die Sanierung des Unternehmens soll entweder über einen Insolvenzplan oder über den Verkauf an einen Investor (übertragende Sanierung) erfolgen. Bereits jetzt haben rund 25 potenzielleInvestoren aus dem In- und Ausland ihr Interesse bekundet. Darunter sind sowohl strategische als auch Finanzinvestoren. Kübler hat angekündigt, in einigen Wochen einen formellen Investorenprozess aufzusetzen.
Wie Kübler bereits am vergangenen Dienstag auf einer Gewerkschaftskundgebung bekannt gegeben hatte, hat sich Hauptgesellschafter Achim Ziegler aus der Geschäftsführung der Albert Ziegler GmbH & Co. KG zurückgezogen. Ziegler will damit auch personell einen Neuanfang des Unternehmens ermöglichen. Auch Co-Geschäftsführer Marc René Faerber ist aus der Ziegler-Geschäftsführung ausgeschieden. Als neuen Geschäftsführer haben die Gesellschafter auf Vorschlag Küblers Prof. Dr. Albert Jugel eingesetzt, der zuletzt als Vorstandsvorsitzender von Dräger Safety tätig war. Mit Prof. Jugel haben wir einen ausgewiesenen Fachmann für diese Aufgabe gewinnen können, unterstrich Kübler, der Jugel am gestrigen Mittwoch auf einer Betriebsversammlung der Ziegler-Belegschaft vorstellte.
Die Ziegler-Gruppe fertigt und vertreibt Feuerwehrfahrzeuge und feuerwehrtechnisches Zubehörweltweit. Die Produktpalette umfasst das gesamte Spektrum der Feuerwehrtechnik, vonEinsatzkleidung über hochspezialisierte Pump- und Löschsysteme bis hin zu Löschfahrzeugen aller Art. Von den weltweit über 1.000 Mitarbeitern sind rund 650 am Stammsitz in Giengen an der Brenz beschäftigt. Weitere Fertigungsstandorte unterhält die Ziegler-Gruppe inRendsburg, Mühlau sowie in Winschoten (Niederlande), Bozen (Italien), Sevilla(Spanien), Zagreb (Kroatien) und Jakarta (Indonesien). Ziegler ist zudem amSonderfahrzeughersteller Hensel in Waldbrunn beteiligt.
Das Unternehmen war durch ein Kartellverfahren in Schwierigkeiten geraten und hatte sich imAnschluss hieran strenge Compliance-Regeln auferlegt. Trotz voller Auslastung in der Produktion war das Unternehmen u.a. durch die Kartellbuße in Höhe von 8 Mio. Euro in Liquiditätsschwierigkeiten geraten. Während des vorläufigen Insolvenzverfahrens sind die Löhne und Gehälter der Beschäftigten über das Insolvenzgeld für drei Monate gesichert.