Mit einem feierlichen Festakt weihte die Gemeinde Wüstenrot ihr neues Dienstleistungszentrum mit Bauhof, Polizeiposten, Feuerwehrhaus und DRK-Räumen in Weihenbronn ein. Architekt Volker Pfeiffer aus Nürtingen übergab im Multifunktionsraum des Feuerwehrhauses den Schlüssel an Bürgermeister Roland Awe.
„Am Anfang standen die Idee und zwei Gespräche“, erinnert sich Wüstenrots Bürgermeister noch gut an das Jahr 1991. Mit dem damaligen Kreisbrandmeister Pecoroni habe er über ein gemeinsames Feuerwehrgerätehaus für die Abteilungen Finsterrot, Wüstenrot und Neuhütten gesprochen. Dieser habe eine Zusammenlegung empfohlen. Marathonläufer Roland Awe verglich die Jahre dauernde Neukonzeption und Änderung der Feuerwehrstrukturen in seiner Flächengemeinde mit dem Lauf-Projekt „Von Null auf 42“. Für den Bau eines Dienstleistungszentrums habe man mehr Zeit, Kraft, Geduld und Ausdauer benötigt, als am Anfang vermutet.
Nach 14 Jahren könne das zentrale Feuerwehrhaus nun einer überzeugten und überzeugenden Mannschaft übergeben werden. Leistungsfähigkeit und Engagement der Einsatzkräfte würden dauerhaft gesichert und zukunftsorientiert weiterentwickelt, so Awe.
Da stimmte Landrat Klaus Czernuska zu. „Ein solches Gebäude ist weit mehr als nur eine Verbesserung der Unterbringung des technischen Gerätes. Es ist auch eine Stärkung des menschlichen Faktors. Und den sehe ich als den wichtigsten an“, meinte der Landrat in seinem Grußwort. Es sei offensichtlich, dass in einem so schönen Gebäude alles viel mehr Freude mache, weil es Identifikation schaffe.
Auch dem DRK gratulierte der Landrat. Als DRK-Kreisvorsitzender freue er sich über die Stärkung der Wüstenroter Ortsgruppe. „Es ist in erster Linie eine Investition für die Bürger.“ SPD-Landtagsabgeordneter Reinhold Gall überbrachte die Glückwünsche des Landes und des Kreisfeuerwehrverbandes. Kreisbrandmeister Hans-Wilhelm Hansmann bescheinigte der Gemeinde Wüstenrot einen Neubau, der den Anforderungen und Bedürfnissen gerecht werde.
„Unsere Entwurfsidee war, mit einer klaren Raumstruktur sowie einer neuen architektonischen Form das vorhandene Rathausgebäude mit den neuen Bauten zu verbinden.“ Architekt Volker Pfeiffer erläuterte sein Ansinnen, in Raum, Form und Gestalt eine bauliche Einheit zu schaffen. Feuerwehr-Kommandant Uli Stettner und der DRK-Ortsgruppenchef Josef Holl dankten der Gemeinde. Das Blechbläserquintett der Musikschule Obersulm umrahmte die Feier.
Der Grundsatzbeschluss für das Dienstleistungszentrum, das die Bevölkerung am Sonntag besichtigen konnte, fiel im Jahr 2000. Im Oktober 2002 war Spatenstich für den Baubetriebshof, der im Januar 2004 bezogen wurde. Im September 2003 folgte der Spatenstich für Feuerwehr- und DRK-Gebäude. Am 9. Juni 2005 endete die Fertigstellung des vier Millionen Projekts mit der Montage des Übungsturms. Realisierbar wurde das Zentrum durch den Verkauf der EnBW-Aktien im Wert von acht Millionen Euro und Landeszuschüssen von 749 000 Euro - 408 000 Euro für den Bauhof und 341 000 Euro für Feuerwehr und DRK.