So schlimm wie es sich im ersten Moment angehört hat, scheint es nun nicht zu werden. Wüstenrot bekommt für den Neubau seines Feuerwehrmagazins doch Mittel aus dem Ausgleichsstock: Fernmündlich ging im Rathaus jetzt die Zusage über 70 000 Euro ein.Erst vor wenigen Tagen waren diese Mittel in Frage gestellt. Denn in diesem Jahr erhält der Landkreis Heilbronn nur 788 000 Euro an Fördermitteln für das Feuerwehrwesen - das ist nur ein Drittel dessen, was das Land für die Investitionen eigentlich ausbezahlen müsste, aus Geldmangel aber nicht tut (wir berichteten).
Und Wüstenrot ist 2002 nicht mit von der Partie. Das hätte bedeuten können, wenn die Fachförderung nicht nachgewiesen ist - Wüstenrot erwartet hier 272 000 Euro - bleiben auch Mittel aus dem Ausgleichsstock des Landes aus.
Verständlich also das kräftige Aufatmen und ein kleiner Freudenschrei bei Bürgermeister Roland Awe. Die Zusage ist für ihn ein "positives Signal" und ein "gutes Indiz". Er rechnet damit, dass die Gemeinde in diesem Jahr zumindest noch die vorzeitige Baufreigabe für den zweiten Bauabschnitt des Dienstleistungszentrums bekommt.
Wann das Geld fließt und über wie viele Haushaltsjahre es verteilt wird, ist nicht bekannt. Abgesichert ist es über Verpflichtungsermächtigungen.
So froh die Gemeinde über 70 000 Euro ist, so muss doch berücksichtigt werden, dass 440 000 Euro erwartet wurden. Denn bei einem Baukostenvolumen von 2,2 Millionen Euro für das Feuerwehrmagazin war die Gemeinde von einem Fördersatz von 25 Prozent ausgegangen. Da spielt die Haltung der Landespolitik eine Rolle, zu erwartende Erlöse aus dem Verkauf der EnBW-Aktien - in Wüstenrot sind das rund zehn Millionen Euro - bei der Verteilung von Ausgleichsstockmitteln zu berücksichtigen. "Insofern sind wir froh, dass wir überhaupt etwas bekommen", sagt Awe.
Der Schultes geht davon aus, dass mit dem Magazin-Bau planmäßig im Herbst 2003 begonnen werden kann - "wenn uns der Himmel nicht auf den Kopf fällt". Das Dienstleistungszentrum beim Rathaus in Weihenbronn startet mit dem Neubau des Bauhofs noch in diesem Jahr.
Dafür fallen Kosten von 2,6 Millionen Euro an.