Am Freitagabend ist ein Einfamilienhaus in Eppingen-Mühlbach völlig niedergebrannt. 100 Feuerwehrleute waren im Einsatz und konnten nur noch verhindern, dass die Flammen auf Nachbargebäude übergriffen. Die Bewohenr des Brandhauses konnten sich retten, verletzt wurde niemand.
Das Entsetzen stand den Bewohnern des Anwesens in der Frankenstraße in Mühlbach ins Gesicht geschrieben. Vom Nachbarhaus aus musste die dreiköpfige Familie, die das Anwesen erst vor wenigen Monaten bezogen hatte, mit ansehen, wie ihr Eigentum ein Raub der Flammen wurde. "Der Einsatz war problematisch", urteilt Kreisbrandmeister Uwe Vogel, der ebenso wie Oberbürgermeister Klaus Holaschke und Ortsvorsteher Frieder Fundis an den Ort des Geschehens geeilt war. "Die Decke war vollständig mit Schiefer verschalt und konnte von uns weder von außen noch von innen geöffnet werden." Verletzt wurden die Hausbewohner nicht, doch Fundis sorgte sich, wie es nach dem Brand für sie weitergehen kann. "Ich habe mich bei der Familie erkundigt, ob wir helfen können, ob die Familie eine Notunterkunft benötigt.
Bei Nachbarn untergebracht
Vorläufig kommen die Mühlbacher bei Nachbarn unter. Von deren Grundstück aus musste die Familie hilflos mit ansehen, wie sich aus dem Dachstuhlbrand ein Vollbrand entwickelte. "Meiner Meinung nach ist das Haus ein Totalschaden", schätzte Kreisbrandmeister Vogel noch am Freitagabend. "Wahrscheinlich gab es einige Vorbrandzeit, in der das Feuer im Dachbereich geglimmt hat, ehe der Brand ausgebrochen ist." Der böige Wind machte den mehr als 100 Feuerwehrleuten zu schaffen. "Durch den Wind gab es einen starken Funkenflug", so Vogel, "zudem stehen die Häuser hier sehr dicht aneinander." Mit Riegelstellungen verhinderten die Wehrleute ein Übergreifen der Flammen auf die angrenzenden Gebäude. "Die Feuerwehr hat sich taktisch richtig verhalten, die Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Abteilungen hat sehr gut funktioniert", bescheinigte Vogel den Eppingern.
Neben der Kernstadtwehr und den Abteilungen aus sämtlichen Stadtteilen war auch ein Materialwagen der Berufswehrwehr Heilbronn vor Ort, der für den Nachschub der Atemschutzflaschen sorgte. Dem zur Brandstelle geeilten Statiker, der die Ruine von außen, oben und innen inspizierte, bot sich ein umfassendes Schadensbild. Die Deckenkonstruktion war in sich zusammengebrochen, das gesamte Gebäude stark einsturzgefährdet.
"Die Bewohner werden das Haus nicht mehr betreten können", schätze Vogel, "aber auch wir können nicht mehr rein." So mussten die Glutnester über die Drehleiter und von außen gelöscht werden. "Wir werden die ganze Nacht vor Ort sein, Brandwache halten und die letzten Glutnester löschen", kündigte Stadtkommandant Martin Kuhmann an.
Bereits im vergangenen Jahr war nur wenige Meter entfernt ein Wohngebäude ein Raub der Flammen geworden. "Auch damals war der Brand einen Tag vor der Hauptübung", erinnerte sich Ordnungsamtsleiter Günter Brenner, der ebenfalls zur Brandstelle geeilt war. "Auch im letzten Jahr wollten wir die Hauptübung in Mühlbach abhalten, damals wie auch in diesem Jahr werden wir die Übung selbstverständlich absetzen."
Der Sachschaden wird auf insgesamt etwa 450 000 Euro beziffert. Die Brandursache ist momentan noch unklar.
Bild: Franz Theuer