Von der Freiwilligen Feuerwehr fühlen sich die Frankenbacher magnetisch angezogen. Aber nur beim Tag der offenen Tür.
Auf Fahndungsplakaten appellierte die Freiwillige Feuerwehr „an alle Mitbürgerinnen und Mitbürger von Frankenbach“ inständig: „Unser Löschzug braucht Personalverstärkung.“ Wer zwischen 18 und 35 Jahre alt ist, „Interesse am Feuerwehrdienst und guter Kameradschaft“ habe, sollte sich beim Kommandanten Werner Hoffmann oder seinem Stellvertreter Jens Knobloch melden. „Wir mussten nicht wegen Überfüllung schließen“, spottet Hoffmann, es gab „null Reaktion.“
In krassem Gegensatz dazu steht der Tag der offenen Tür, der in Frankenbach eine Institution ist. Schon im Februar wird der Kommandant von ungeduldigen Mitbürgern gefragt, wann es denn wieder soweit sei. Daher wurden auch frühere Überlegungen verworfen, auf einen zweijährigen Rhythmus umzustellen. Seit knapp drei Jahrzehnten wird ohne eine einzige Ausnahme an dieser Institution festgehalten.
Hoffmann hat die Hoffnung nicht aufgegeben, dass auch nach diesem Wochenende vielleicht einer sagt, es könnte mir Spaß machen. Aus diesem Grund wurden am Sonntag die Schauübungen veranstaltet, wo die Jugendlichen ein in Brand gesetztes Palettenhaus fachkundig löschten und die Aktiven demonstrierten, wie schnell sich ein Christbaum entflammt und was man dagegen unternimmt.
Die Information stieß auf reges Interesse. Offen indes ist, ob sich jemand für die alltägliche Arbeit der Feuerwehr erwärmen kann.
Als Hoffmann 1990 Kommandant wurde, hatte die Freiwillige Feuerwehr in Frankenbach noch 32 Mitglieder. Einige wechselten danach in die Altersabteilung, seit einem Jahrzehnt registrierte er „keinerlei Interesse mehr“. Die Zahl der Aktiven hat sich in den anderthalb Jahrzehnten auf 18 Aktive fast halbiert - „wir sind aber eine schlagkräftige Truppe“, wie der Kommandant sofort hinzufügt.
Schon sein Vater Walter war als Gruppenführer bei der Feuwehr, sein Sohn Attila ist auch dabei, aber das Freizeitangebot sei heute so vielfältig, klagt der 48-jährige Landwirt Werner Hoffmann, dass die Jugendlichen der Feuerwehr aus dem Weg gehen. Und wer sich nur vor der Bundeswehr drücken will, „der ist kein Feuerwehrmann“. Denn nicht von ungefähr heiße es ausdrücklich „freiwillige“ Feuerwehr.
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Während die Erwachsenen ihren Durst löschten, zeigten junge Feuerwehrleute gestern in Frankenbach, wie man einen Brand löscht. (Foto: Rabea Sattar)