Wenn am Sonntag, 17. April, in Untergruppenbach zwei neue Feuerwehrfahrzeuge vor der Halle stehen, die neue Fahne geweiht wird und 25 Feuerwehren mit hunderten Teilnehmern kommen, dann liegt ein Jahr Vorbereitung hinter der Wehr. \"Wir möchten den Tag auch als Plattform nutzen, um zu zeigen, was die Feuerwehr kann\", sagt Timo Hägele. Angela Groß hat sich mit dem 37-Jährigen, der seit 1997 Kommandant der Feuerwehr ist, unterhalten.
Herr Hägele, am Sonntag bietet die Feuerwehr nicht nur Besuchern ein schönes Programm, sondern beschenkt sich auch mit einer Fahne. Was wünschen Sie sich noch?
Timo Hägele: Ein reges Interesse der Bevölkerung. Die beiden neuen Fahrzeuge gehören nicht der Feuerwehr, sondern sind die Fahrzeuge der Bürger aus Untergruppenbach. Wir haben die letzten Wochen intensiv mit den Gerätschaften geübt, so dass wir auch mit der neuen Technik im Einsatzfall schnell helfen können. Wir möchten den Tag als Plattform nutzen, um zu zeigen, was die Feuerwehr kann. Es wäre schön, wenn wir mit entsprechendem Besuch belohnt würden. Wir hoffen natürlich, dass uns Petrus hold ist und uns schönes Wetter schenkt.
Zwei neue Fahrzeuge auf einen Schlag gibt es nicht jeden Tag.
Hägele: Ganz genau. Das Ganze ist ein Relikt aus der Vergangenheit. Wir haben die Fahrzeuge gemeinsam 1981/1982 angeschafft und müssen jetzt auch beide ersetzen. Beim Unterheinrieter Fahrzeug gab es eine entsprechende Aussage des TÜV ein Antiquarhändler hat es gekauft. Das Untergruppenbacher Fahrzeug ist für die Gefahrenlage und die Anzahl von Einsätzen nicht mehr auf dem aktuellen Stand. Wir lassen es aber bei uns im Bestand als Nachrückefahrzeug.
Jetzt ist die Untergruppenbacher Feuerwehr bestens ausgestattet, oder?
Hägele: Wenn die eine Maßnahme abgeschlossen ist, kommt die nächste. Das ist ein nie endender Prozess. Im Feuerwehrbedarfsplan ist genau aufgeführt, wo welche Fahrzeuge zur Anschaffung stehen. Unser Vorteil ist, dass wir gut durchstrukturiert sind. Was Ersatzbeschaffungen angeht, ist jetzt die nächsten fünf bis sechs Jahre Ruhe.
Was kosten die Fahrzeuge?
Hägele: Das Löschfahrzeug (LF) Untergruppenbach liegt bei 350 000 und das Hilfeleistungsfahrzeug für Unterheinriet bei 240 000 Euro. Das Land beteiligt sich mit einem Sockelbetrag, aber der Großteil musste von der Kommune getragen werden. In der heutigen Zeit ist das ein ganz schöner Kraftakt. Auch deshalb ist dieser Tag für uns ein Highlight, dass es trotz schwieriger Rahmenbedingungen geklappt hat. Andererseits ist auch klar, dass der Bevölkerungsschutz auch dann sichergestellt werden muss, wenn die Gelder nicht so locker sitzen.
Die neue Fahne wird geweiht. Warum hatte die Untergruppenbacher Feuerwehr eigentlich keine Fahne?
Hägele: Das liegt daran, dass wir im Schozachtal evangelisch geprägt sind. In katholischen Gegenden sind Fahnen bei der Feuerwehr weit verbreitet. In der Vergangenheit haben sich die Feuerwehren aus dem Sportvereinsleben herauskristallisiert. Vor den Weltkriegen waren die sportlichen Leute häufig bei der Feuerwehr. Beim Sportverein hatte man eine Fahne, diese Tradition ist auf das Feuerwesen übergegangen.
Und Sie wollten auch nie eine?
Hägele: So eine Fahne kostet eine Stange Geld, die wir jetzt aus dem Vermögen der Feuerwehr bezahlen. Als Zeichen der Zusammengehörigkeit wollen wir eine anschaffen.
Wo kauft man so eine Fahne?
Hägele: Man muss sich auf die Suche nach einer Fahnenfabrik machen, im bayrischen Raum oder in den neuen Bundesländern gibt es einige. Wir sind in Karlsruhe fündig geworden, die Fabrik bietet uns eine hervorragende Qualität für unsere Fahne, die ein Meter auf einen Meter groß ist. Das Layout der Fahne muss man selbst machen, anschließend wird sie nach diesem Muster gestickt.
Wer hat das Layout gemacht?
Hägele: Im Feuerwehrausschuss haben wir uns Gedanken gemacht, was zu unserer Gemeinde passt. Die Fahne sollte ein Symbol für die Feuerwehr Untergruppenbach sein, die aus sechs Ortsteilen besteht. Wir haben einerseits das Untergruppenbacher Ortswappen und das ehemalige Wappen aus Unterheinriet als Zeichen für die Wehr abgebildet und als Zeichen der Verbundenheit zum Ort das Wahrzeichen Burg Stettenfels gewählt.