Es ist ausnahmsweise einmal blauer Himmel. Sonne pur. Tilo, Fabian und Rene fehlt nur eines zu ihrem Glück: ein Hubbel. Eine Sprungschanze in der mehr als 60 Meter langen Bahn. Das Tempo würde reichen, um abzuheben. Immerhin wird in Sachen Geschwindigkeit nachgeholfen. Am Start der Wasserrutsche stehen Pinsel und Bottich bereit. Dessen Inhalt: Schmierseife. Damit's flutscht.
Zum sechsten Mal veranstaltet die Feuerwehr diese Rutschpartie. Im Rahmen des Kinderferienprogramms der Stadt Möckmühl. Drei Stunden dauerte es, alles aufzubauen. Am Wichtigsten: Zwei Zeltplanen, jeweils 33 Meter lang. Mit 220 Strohballen unterlegt, bilden sie die Rutsche. Neben dieser meisterlichen Konstruktion werden Zelte aufgebaut. Schlafmöglichkeiten für 120 Feuerwehrjungs und Mädchen im Alter von 10 bis 17 Jahren. Sie kommen aus Hardthausen, Neuenstadt, Widdern, Roigheim, Züttlingen, Neudenau. „Wir haben ein gutes Verhältnis zu unseren Nachbarwehren.“ Also, warum kein Treffen der Jugendabteilungen organisieren?
Zeltlager Ein Zeltlager. „Wo gibt's das denn noch?“, fragt Uwe Thoma. „Heute macht doch jeder All Inclusive.“ Der gastgebende Kommandant ist dennoch zufrieden mit der Resonanz. „Net schlecht für das erste Mal.“ Ist er denn auch selber schon gerutscht? „Ja sicher, mit Frau.“ Zehn Mal hintereinander. „Wenn man mal anfängt, ist es wie eine Sucht.“ Es ist vorgesorgt. Zwei große Halogenstrahler sind auf die Rennstrecke gerichtet. Denn eines ist sicher: „Wir rutschen heute Nacht durch.“
Auf dem Programm stehen außerdem Spiele, Lagerfeuer, Grillen und eine Nachtwanderung. „Die sollen ihren Spaß haben.“ Nicht nur die Jugendlichen. 25 Betreuer sind mit dabei. Auch sämtliche Kommandanten wurden eingeladen - „aber nur mit Badehose.“
Tilo, Fabian und Rene sind bei der Jugendfeuerwehr Widdern. Auch sie in Badehose. Nicht nur „wegen dem Spaß“ sind sie hier. „Das Wichtigste ist die Kameradschaft.“ Denn: „Wenn man nicht zusammenhält, kann man nicht zusammen löschen.“ Der elfjährige Fabian redet wie ein Großer. Kein Wunder. Auch sein Vater ist bei der Feuerwehr. Genauso wie die Väter seiner beiden Freunde. Es geht familiär zu. Wie am Vormittag. Von 12 bis 17 Uhr gehörte die Rutsche den Möckmühler Kindern. Es ist Teil ihres Ferienprogramms. „Eine Fahrt im Feuerwehrauto war inklusive.“ 120 Kinder wurden eingesammelt. Uwe Thoma weiß: „Heutzutage muss man dem Nachwuchs etwas bieten.“
Aufnahmestopp Zudem bleibt auch der ein oder andere Jugendliche bei der Feuerwehr hängen. Zur Zeit hat die Jugendabteilung 45 Mitglieder. „Mehr können wir nicht nehmen. Wir sind rappelvoll.“ Im Moment herrscht Aufnahmenstopp. „Wir haben eine Warteliste.“ Wie viele Leute stehen da denn drauf? „17.“ In einigen Tagen werden es wohl noch mehr sein.
Bild: Zum sechsten Mal veranstaltet die Feuerwehr die Rutschpartie. Jahr für Jahr kommt sie hervorragend an. Drei Stunden dauert es, alles aufzubauen. (Foto: David Binnig)
Bemerkung der Feuerwehr Möckmühl:
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www.feuerwehr-moeckmuehl.de