Warum das Feuer in der Scheune der Roigheimer Familie Winter am Montagabend ausgebrochen ist, stand am Dienstagabend nach wie vor nicht fest. Die Folgen hielten die Männer der Freiwilligen Feuerwehr Roigheim aber noch die ganze Nacht und den gesamten Dienstag in Atem.
Stroh und Heu
Zehn Feuerwehrleute hielten die gesamte Nacht auf Dienstag Brandwache in der Scheune. Die Gefahr, dass die Flammen noch einmal hochschlagen konnten, sei sehr groß gewesen, sagte der Roigheimer Feuerwehrkommandant Nico Saur am Dienstagnachmittag. Immerhin war die Scheune voller Stroh und Heu.
Am frühen morgen haben die Floriansjünger dann insgesamt rund 250 Großballen gepressten Strohs auf einer angrenzenden Wiese ausgebreitet. Auf einer Fläche so groß wie ein Fußballfeld stieg der Rauch aus den Ballen auf. „Hier sieht es aus wie auf einem napoleonischen Schlachtfeld", sagte Feuerwehrkommandant Saur am Nachmittag.
Gegen 15 Uhr kam den Brandbekämpfern dann der Regen zu Hilfe. Saur zeigte sich optimistisch, dass er und seine Kameraden das hoch brennbare Material endgültig löschen können.
Währenddessen stehen Stefanie und Jörg Winter vor den Trümmern ihrer Existenz. Die Landwirte und Besitzer der Scheune haben zwar eine Gebäudebrandversicherung. „Wie es weitergehen soll, wissen wir nicht. Wir sehen momentan keinerlei Perspektive für die Zukunft", sagte Stefanie Winter.
Platten geplatzt
Rund 250.000 Euro sind in Flammen aufgegangen. Darüber hinaus rechnen die Winters mit 100.000 Euro Kosten für die Entsorgung der verkohlten Überreste. „Durch den Brand sind die Dachplatten geplatzt und ins Stroh gefallen." Auch der Weizen und die Gerste im Getreidesilo haben die Katastrophe nicht überstanden. Rauch ist eingedrungen. Und die Feuerwehr musste Wasser hinein spritzen. „Das Getreide ist jetzt einfach zu feucht", sagte Stefanie Winter. Das sind unter dem Strich weitere rund 20 000 Euro Schaden.
Bürgermeister Michael Grimm hat inzwischen angekündigt, dass der Bauhof bei den Aufräumarbeiten helfen wird, sollte es notwendig sein. Schon in der Nacht von Montag auf Dienstag waren die Gemeindemitarbeiter mit einem Schlepper behilflich.
Bild: Noch am Tag danach hatten die Feuerwehrleute alle Hände voll zu tun. Vereinzelt flammte das völlig durchnässte Stroh wieder auf. (Foto: Walter Schmid)