Bei Unfällen auf der Autobahn haben sie schon oft zusammengearbeitet, die Weinsberger Feuerwehr und die Autobahnpolizei. Zu einem Erfahrungsaustausch über den Transport von Gefahrgut hatte man sich aber noch nie zusammen gefunden. Um das zu ändern, waren jetzt zahlreiche Wehrmänner aller vier Abteilungen in den Schulungsraum an der Autobahn gekommen.
Zu Beginn stellte Polizeichef Jens Brockstedt seine Dienststelle vor. Er erläuterte, dass die Autobahn „Einflugschneise“ für Verbrecher aller Art sei. Zu den Aufgaben der Autobahnpolizei gehören Fahrzeugkontrollen im Schwerverkehr, Geschwindigkeitsüberprüfungen und natürlich die Bearbeitung von Unfällen. Einen Eindruck von der Größe der Dienststelle erhielten die Feuerwehrleute bei einem Rundgang.Besonders kommt dabei das „Minimuseum“ mit defekten, aus dem Verkehr gezogenen Bremsteilen bei den Besuchern an. Volker Keilbach präsentierte durchgescheuerte Bremsleitungen oder Bremstrommeln mit einer Vielzahl von Rissen.Er erinnerte sich an einen Lastwagen, der nur noch über neun Prozent seiner ursprünglichen Bremsleistung verfügte. Was bei einem Unfall mit einem solchen mit Gefahrgut gefüllten Laster passiert, das wiederum konnten sich die Wehrmänner ganz gut vorstellen. Wie sie an eine solche „Zeitbombe“ heranzugehen haben, das versuchte anschließend Hans Weippert ihnen nahe zu bringen. Absatz für Absatz arbeitete er in seinem Referat die Vorschriften des neuen internationalen Abkommens zum Transport gefährlicher Güter auf der Straße (ADR) durch. Von der Theorie zur Beinahe-Praxis ging man danach mit Fotos von Unfällen über. Und hier wurde einmal mehr deutlich, welch gefährliche, aber dennoch zugelassene Beladungsmischungen teilweise unterwegs sind.
Mit den Worten „Ich könnte Euch noch eine Woche lang mit Details beschäftigen“ verabschiedete Weippert seine Schüler, die angesichts der Fülle an Informations- und Tabellenmaterial fast wie erschlagen wirkten.