Mittwochabend, 19.15 Uhr in Massenbach: Eine laute Sirene ertönt über dem Dorf. Nur wenige Minuten später braust das erste Löschfahrzeug der örtlichen Abteilung der Freiwilligen Feuerwehr in den Hof der Firma Bässler Verpackungs-Systeme. Die Floriansjünger wissen, es ist nur eine Übung und trotzdem gehen sie mit Ernsthaftigkeit ans Werk. Das Ziel: wichtige Erkenntnisse für den möglichen Ernstfall erhalten.
Erst seit einem halben Jahr werden hier in Massenbach Holzverpackungen hergestellt. Viel Holz und ein ganzes Silo mit Spänen ein ausbrechendes Feuer fände hier reichlich Nahrung. Wir wollten uns deswegen mit der Feuerwehr zusammensetzen, damit die sich vor Ort einen Überblick verschaffen kann, erklärt Inhaber Marcus Bässler. Er sei offen für eventuelle Verbesserungsvorschläge und froh, wenn die Wehr im Ernstfall genau wisse, wo sie Wasser herbekommt oder wie sie in die Gebäude gelangt. Immerhin arbeiten hier täglich 15 bis 20 Mitarbeiter.
Notruf Diese werden heute von der Jugendfeuerwehr dargestellt, die sich mit 14 Mann im verqualmten Gebäude verteilt hat. Als Kommandant Jürgen Kachel den Notruf absetzt, beginnt schnell das Piepen an den digitalen Meldern. Doch etwas stimmt nicht, die Schwaigerner werden nicht alarmiert, dort geht nur die Sirene los. Als die Massenbacher ankommen, sind die Schwaigerner Führungskräfte immer noch nicht benachrichtigt. Nach ein paar Rücksprachen dann das erlösende Piepen. Kachel: Das war jetzt auch eine wichtige Überprüfung, ob es mit der neuen Leitstelle klappt.
Nächstes Problem: Der angezeigte Hydrant befindet sich hinter einem Zaun. Eine Tatsache, die Bürgermeister Johannes Hauser später an seinen Wassermeister weitergeben wird. Also muss Wasser aus dem ans Gelände angrenzenden Bach und aus dem Kanalsystem geleitet werden. Besonders die aus Eppingen hinzugeholte Drehleiter braucht viel Nass.
Löschen Leitungen werden verlegt, alles läuft reibungslos und schnell. Am Bach sind zwei Gruppen mit Pumpen im Einsatz. Der Wasserstand ist relativ niedrig, immer wieder muss der Schlauch neu positioniert werden. An der offiziellen Löschwasserstelle ist der Kanal verschlammt, die Männer klettern mit einer Schaufel nach unten. Kachels Erkenntnis: Im Sommer wird die Versorgung vom Bach ein Problem werden, man sollte also einen Tankwagen zusätzlich alarmieren.
In der Zwischenzeit sind die Atemschutzträger im Gebäude und bergen die Opfer. Mit den Massenbacher Masken stimmt etwas nicht, aber die müssen wie nach jedem Einsatz sowieso überholt werden. Um 20.30 Uhr beendet Kachel die Übung mit den magischen Worten Feuer schwarz. Mit seinen Leuten ist er hochzufrieden.
Bild 1: Die Wasserversorgung war ein zentrales Thema der Übung. Foto: Stefanie Pfäffle
Bild 2 - 6: Foto: Feuerwehr Schwaigern