Die Feuerwehrkameraden der Schwaigerner Wehr haben bei ihrer Hauptversammlung Bilanz gezogen. Vergangenes Jahr bewältigten sie 78 Einsätze. Bei einem Starkregentag wurden ihnen alle Kräfte abverlangt.
Hohe Motivation und guter Ausbildungsstand, Mut, Umsicht und Verantwortungsbewusstsein. Mit diesen Attributen belegte Bürgermeisterin Sabine Rotermund den Einsatz der Freiwilligen Feuerwehr Schwaigern.
Die zuvor im Jahresbericht von Kommandant Jürgen Kachel in der voll besetzten Mehrzweckhalle in Niederhofen vorgelegten Zahlen sprachen für sich. „Ich habe heute die ganze Bandbreite und Kompaktheit unserer Wehr mitbekommen und bin beeindruckt“, sagte Sabine Rotermund. „Die Feuerwehr ist für uns unverzichtbar und die Leistungen unbezahlbar“, sagte sie gegenüber den Ehrenamtlichen.
181 Aktive in vier Abteilungen
In den vier Abteilungen von Schwaigern, Massenbach, Stetten und Niederhofen leisten aktuell 181 aktive Frauen und Männer ihren Dienst. Hinzu kommen noch 50 Angehörige des Alterszuges und 45 Kinder und Jugendliche. Im Jahr 2018 mussten insgesamt 78 Einsätze abgearbeitet werden, wobei die Einsatzzahlen in den Teilorten erheblich anstiegen. Die Bandbreite reichte vom Löschen zahlreicher Kleinbrände über Rettungseinsätze bis hin zu Verkehrssicherungsmaßnahmen.
Zusätzliche Aufgaben
Vor zusätzliche Aufgaben wurde die Feuerwehr durch die aufkommenden Wetterphänomene gestellt. Lange Trockenheit mit Waldbrandgefahr, Starkregen und Stürme schafften neue Herausforderungen, auf die sich die Verantwortlichen auch in Zukunft einstellen müssen.
Allein der Starkregen vom 15. Juli des vergangenen Jahres brachte die Einsatzkräfte ans Limit. Beginnend mit der ersten Alarmierung um 16.27 Uhr mussten die Freiwilligen bis gegen 23 Uhr über 90 verschiedene Lagen abarbeiten, die letztendlich 78 Einsätze erforderten. Überschwemmungen, Erdrutsche, schwimmende Heizöltanks, umgefallene Bäume und eingeschlossene Menschen ließen bei den Feuerwehrleuten kaum Verschnaufpausen zu. In der Jahresstatistik wurde dieser besondere Tag mit nur einem gebündelten Einsatz berücksichtigt.
Enge Verzahnung zwischen Stadt und Wehr
In den laufenden Entscheidungsprozess des Großeinsatzes miteingebunden war die Stadtverwaltung. Bürgermeisterin Rotermund hob in diesem Zusammenhang auch die enge Verzahnung zwischen Verwaltung und Wehr hervor und bezeichnete diese als ein gutes Zeichen des Miteinanders.
Der enorme Zeiteinsatz der Feuerwehrleute wird von Aus- und Fortbildungsmaßnahmen mit über 145 gebuchten Plätzen belegt. Hinzu kamen noch rund 200 Übungen in den Abteilungen und 4682 Stunden der Jugend- und Kinderfeuerwehr.
Ehrenamt mit Füßen getreten
Für den Obmann der Altersabteilung, Albert Decker, war das Gehörte Anlass genug, sich über den Begriff des Ehrenamtes Gedanken zu machen. „Der Begriff des Ehrenamtes wird zunehmend strapaziert“, sagte er. Mit Blick auf die in allen Bereichen bei der Ausübung des freiwilligen Dienstes auferlegten Hürden sprach Albert Decker klare Worte und meinte: „Die Politik tritt das Ehrenamt teilweise mit Füßen“.
Jürgen Kachel dankte abschließend allen Einsatzkräften und sagte: „Die Feuerwehr Schwaigern bin nicht ich, sondern wir alle. Nur gemeinsam sind wir stark“.