Acht Mühlbacher Feuerwehrleute stehen in einer Zweierreihe hinter ihrem Fahrzeug. Gruppenführer Peter Mack befiehlt: "Wasserentnahme Unterflurhydrant. Standort des Verteilers: 20 Meter vor Gebäude. C-Rohr über Wiese zur Rückseite der Halle. Vor."Die Jugendfeuerwehr der Freiwilligen Feuerwehr des Eppinger Stadtteils hat am Donnerstagabend zum ersten Mal in diesem Jahr im Freien geübt.
Trotz Üben: Im Ernstfall dürfen die Jugendlichen erst mitmachen, wenn sie mit 18 Jahren in die aktive Feuerwehr wechseln.Die sieben Jugendlichen und der stellvertretende Jugendwart Uwe Daubenthaler als so genannter Maschinist wissen, was zu tun ist. Sie laufen an ihr Fahrzeug. Vier Rollläden rattern hoch, die Nachwuchslöscher greifen Rohre, Schläuche und Verteiler. Lukas Reimold und Anne Reimold sind im Schlauchtrupp. Lukas rennt mit einem Schlauch zur Wiese, holt Schwung, die Schlauch-Schnecke rollt aus. Unterdessen rennt der Wassertrupp mit Stefan Werner und Simon Reimold zum Hydrant. Deckel runter. Mit dem Hydrantenschlüssel das Ventil aufdrehen, Dreck ausspülen, Rohr rein. "Euer Maschinist wartet auf Wasser", feuert der Gruppenführer sie an.
Wasser spritzt, das Rohr wird gespült, Schlauch ran. "Ich will aufmachen", ruft der 14-jährige Simon. "Wasser marsch" vom Maschinisten. Simon öffnet das Ventil, es pfeift. "Immer ganz aufdrehen", ruft Mack.
"Wasser marsch", schreit Mathias Schaupp. Das Wasser fließt vom Löschfahrzeug zum Verteiler. Der 14-Jährige kniet dahinter. Zwei Schläuche sind angeschlossen. "Wasser marsch", sagen Anne und Lukas. Mathias öffnet Ventile. Wasser spritzt in die Wiese. Es nieselt. "Vollstrahl", verlangt Mack.
Die zwölfjährigen Anne und Lukas versuchen, den Schlauch gerade zu halten, doch er tanzt hin und her. Sie werden nass und lachen - auch ihre Kameraden Sascha Abendschön und Andreas Kögel, die zehn Meter entfernt von ihnen löschen, sind nicht mehr trocken."Wir wollen den Spaß an der Sache erhalten", erklärt Jugendwart Mack, der die Abteilung zusammen mit Daubenthaler, Andreas Kiefer und Edelbert Koser leitet. Alle 14 Tage treffen sie sich abends am Feuerwehrhaus. Dann üben sie oder bereiten einen Auftritt vor. Wie vor kurzem, als sie beim Pfingstumzug mitliefen. Und diesen Samstag fahren sie nach Neckarwestheim zu einem Jugendfeuerwehr-Turnier."Ich bin gern im Schlauchtrupp", sagt Lukas.
Er muss schauen, dass die Wasserversorgung steht. "Das ist am einfachsten." Andreas mag den Angriffstrupp: Er rettet Menschen und geht mit dem ersten Rohr in Stellung. Jetzt wartet Andreas, bis er 18 Jahre alt wird. Denn dann darf er selbst fahren. Und Atemschutz tragen.Nur eines mögen die Jugendlichen wenig. Anne sagt: "Die Schläuche zusammenrollen ist nicht so gut." Doch darauf legen die vier Ausbilder wert.
Daubenthaler: "Jeder fasst mit an. Sie lernen, in der Gruppe zu arbeiten."