Die Feuerwehr musste 2013 bei einigen kuriosen Einsätzen tief in ihre Trickkiste greifen. Wir haben die skurrilsten Fälle zusammengefasst.
Retten, löschen, schützen, bergen: Das ist sozusagen das tägliche Brot der Feuerwehr. Doch als ob dieser Job nicht schon spannend genug wäre, werden die Feuerwehrleute Jahr für Jahr zu etlichen Einsätzen gerufen, die so ganz und gar nicht in das alltägliche Muster fallen. Da machte das Jahr 2013 keine Ausnahme.
Verflixte Handschellen
Wobei die Retter nicht immer zu diesen ungewöhnlichen Einsätzen ausrücken, manchmal schauen die Opfer selbst bei der Wehr in der Heilbronner Charlottenstraße vorbei. So wie eines Sommertages im Juni. Da tauchten zwei Mädchen in der Hauptwache auf. Die Retter sahen gleich beim ersten Blick, was zu tun ist. Denn die beiden jungen Damen waren mit Handschellen aneinander gekettet, die sich nicht mehr öffnen ließen. Schlimmer noch: Die Handgelenke waren schon angeschwollen. Die Feuerwehrleute fackelten nicht lange, setzten den Bolzenschneider an und dann machte es „Klick“ und die Frauen waren von ihren Ketten befreit. Warum die Mädchen die Handschellen angelegt hatten? „Aus Übermut“, sagt Jürgen Vogt von der Feuerwehr, der für die Stimme die kuriosen Einsätze der Wehr 2013 dokumentiert hat. Und Übermut tut selten gut.
Schlange weg
Manchmal wird das übliche Repertoire der Feuerwehr – retten, löschen, schützen, bergen – um ein „fangen“ erweitert: Im September trauten Fußgänger ihren Augen nicht, als ihnen in der Uhlandstraße eine Albino-Boa-Constrictor begegnete. Die Schlange war wohl ihrem Halter ausgebüxt und schlängelte sich „quietschfidel“, wie Jürgen Vogt beschreibt, übers Pflaster. Ein anderer Schlangenfund im November war noch seltsamer: Im Neckar bei Klingenberg trieb eine tote, 3,5 Meter lange Könisgpython. Die Feuerwehrleute holten das total abgemagerte Tier an Land und entsorgten den Kadaver. Man nimmt an, dass die Python von ihrem Eigentümer ausgesetzt wurde und sie dann verhungerte.
Tiere in Not
Auch zwei Pferde gerieten im August in eine missliche Lage, aus der sie sich ohne die Hilfe der Feuerwehr nie und nimmer hätten befreien können. Zuerst rutschte zwischen Flein und Untergruppenbach ein Pferd beim Ausritt mit seiner 52-jährigen Reiterin auf einem Waldweg aus und klemmte sich den Hinterlauf zwischen zwei gefällten Bäumen ein. Nichts ging mehr. Die Feuerwehr befreite das Tier aus seiner Klemme und richtete es mit einem Kettenzug wieder auf. Es war zu lange gelegen und konnte aus eigener Kraft nicht mehr aufstehen.
Pferd eingeklemmt
Ein anderes Pferd geriet ebenfalls im August in eine ähnliche Klemme, und zwar in seinem Stall in Heilbronn-Frankenbach. Das Tier hatte sich in seiner Box zwischen der Wand und einem Stahlpfosten eingequetscht und kam nicht mehr frei. Auch dieses Pferd wurde von der Wehr aus seiner misslichen Lage gerettet.
Gleitschirm im Baum
Misslich war auch die Lage eines Gleitschirmfliegers, der im Mai im Blätterwerk eines Baums bei Bretzfeld im Hohenlohekreis hängen blieb. Sein Notschirm hatte sich versehentlich im Flug geöffnet. Ein Fall für den Höhenrettungstrupp der Wehr. Der Paraglider hatte bald wieder festen Boden unter den Füßen.
Täterspuren im Schnee
Manchmal muss die Wehr passen und ran: Im Februar eilten die Retter zu zwei brennenden Fahrzeugen auf der schneebedeckten Bottwartalstraße in Heilbronn. Schnell war klar, dass es sich um Brandstiftung handelte. Schnell war auch klar, wer da gezündelt hatte. Denn die Wehr fand frische Fußspuren im Schnee vom Tatort direkt zum Haus des Übeltäters. Der war ganz baff, als die Polizei an seiner Haustür klingelte.