„Mein Gott, als das kleine Mädchen aus der Schule nach Hause kommt, ist die ganze Küche voller Rauch. Geistesgegenwärtig ruft sie die Freiwillige Feuerwehr in ihrem Heimatort. Die Einsatzleitzentrale alarmiert die Männer und Frauen, die gerade ihrer Arbeit als Kindergärtnerin, Mechaniker oder Bankkaufmann nachgehen. Sie eilen zum Einsatz, und am Ende geht alles gut aus. Es war nur ein brennender Topf." Mit dieser als Film verpackten Erläuterung, wie das bei der Freiwilligen Feuerwehr funktioniert, beginnt am Samstag das Kinderferienprogramm bei den Schwaigerner Floriansjüngern.
Stationenlauf Doch dann geht es an den Stationenlauf. Kommandanten, Gruppenführer, Zugführer, Maschinisten und Melder, in diese fünf Gruppen unterteilt, geht es für die 24 Kinder zwischen acht und 15 Jahren los. Die Mädels und Jungs aus den Teilorten waren vorher von den heimischen Wehren abgeholt und nach Schwaigern kutschiert worden. Natürlich soll dabei auch ein bisschen Interesse an der Jugendfeuerwehr geweckt werden. Schon Zehnjährige können beitreten. Das Projekt Kinderfeuerwehr ab sechs Jahren ist dagegen derzeit noch nur für die Kinder von Feuerwehrkameraden offen.
Neun Stationen sind auf dem Gelände beim Bahnhof aufgebaut. Die Alterskameraden haben ein besonderes Spiel gebaut. In einem Viereck aus Holzplatten müssen zwei Kinder mit jeweils einem Feuerwehrschlauch versuchen, den Spielball im gegnerischen Tor unterzubringen, das natürlich als Feuerstelle aufgemacht ist. Hoch konzentriert halten die beiden Jungs ihre Schläuche in der Hand. Manchmal bewegt sich der Ball keinen Millimeter weiter, dann wackelt ein Strahl, und es geht wieder los. Klar, dass auch die umstehenden Gruppenmitglieder eine ordentliche Portion Wasser abbekommen.
Direkt hinter ihnen macht sich gerade eine merkwürdige Karawane auf den Weg. Auf übergroßen Skiern stampfen die Kinder zu viert über den Asphalt, möglichst ohne die Balance zu verlieren. Beeilen müssen sie sich trotzdem, schließlich geht hier alles auf Zeit, und es wartet noch das Zielwerfen auf sie. Hinter den Stationen steckt nämlich ein kleiner Wettkampf, wer am Ende die beste Gruppe ist, bekommt die besten Preise, hatte der stellvertretende Kommandant Jürgen Kachel verkündet.
Übergroße Uniformen Weiter geht es mit Körbe oder Dosen werfen, kegeln oder der lustigen Kleiderstaffel, bei der die Kinder in für sie übergroße Uniformen schlüpfen und dann mit den Riesenstiefeln an den Füßen einen Becher Wasser unter Tischen und über Leitern hinweg balancieren müssen. Während die anderen versuchen, einen Hausbrand zu bekämpfen oder Tennisbälle spritzreich Regenrinnen hochzujagen, ist eine Gruppe im Haus geblieben. An einer speziellen Anlage üben die Kinder, wie man Notrufe absetzt, was man sagen und vor allem, wo man anrufen muss. „Parallel zu dem ganzen Spaß wollen wir natürlich auch ein bisschen Brandschutzerziehung leisten", erklärt Kachel.
Bilder: Feuerwehr Schwaigern